Seit 17 Jahren sind sie „Ein starkes Team“, die Berliner Kommissare Verena Berthold (Maja Maranow) und Otto Garber (Florian Martens). Doch in ihrem 48. Fall mit dem Titel „Tödliches Schweigen“ steht Ermittlerin Verena ganz alleine vor persönlichen Problemen.
Denn neben dem politisch sensiblen Mord an einem Bundestagsabgeordneten beschäftigt sie auch ihre Vergangenheit: Jakob (Michael Mendl), ihre einstmals große Liebe, erscheint unvermittelt und reißt alte Wunden auf. Das ZDF zeigt den Krimi an diesem Samstag um 20.15 Uhr; beim Digitalableger ZDF Neo ist er bereits am Freitagabend um 21.50 Uhr zu sehen.
6,44 Millionen Zuschauer verfolgten die Samstagabend-Fälle des Ermittlerduos im vergangenen Jahr durchschnittlich im ZDF, der Marktanteil lag bei 20,9 Prozent – ein ordentliches Pfund. Etwa drei Krimis gibt es pro Jahr im Schnitt – im März haben die Dreharbeiten zum Jubiläumsfall Nummer 50 begonnen.
Zunächst geht es für die Zuschauer und die Ermittler aber um „Tödliches Schweigen“: Das Mordopfer war kein normaler Hinterbänkler, sondern ein Aushängeschild im Kampf gegen Armut und Ungerechtigkeit in Afrika – und hat sich mit seinem Engagement nicht nur Freunde gemacht. Zuletzt gab es zudem Vorwürfe des Spendenbetrugs gegen ihn und den befreundeten Logistik-Unternehmer Pehlke (Jörg Schüttauf).
Liegt darin ein Motiv für den Mord? Oder ist das eher im privaten Bereich zu suchen? Immerhin hatte der Politiker erst kürzlich sein Verhältnis mit seiner Referentin Sonja (Melika Foroutan) beendet, von dem auch seine Frau (Julia Jäger) wusste. Noch dazu ist der drogensüchtige Politiker-Sohn Noah (Max Hegewald) gerade erst aus der geheim gehaltenen Zwangstherapie geflohen.
Der Fall dient als spannend-verzwickter Rahmen für die persönliche Geschichte von Verena Berthold: Die Fassade der sonst so toughen und selbstsicheren Kommissarin wird brüchig, sie kämpft mit ihren Emotionen. Maranow spielt diese Wandlung glaubhaft und ohne Effekthascherei; ihr Mienenspiel reicht, um Verzweiflung, Hoffnung und Enttäuschung sichtbar zu machen. Maranow gefällt diese Hinwendung zum Persönlichen: „So etwas zu spielen ist natürlich wesentlich dankbarer als nur souverän zu ermitteln“, wie sie im ZDF-Presseheft sagt. Der erfahrene Krimi-Regisseur Thorsten Näter habe sich mehr mit dem Privatleben der Ermittlerin beschäftigt als sonst üblich: „Ich war jedenfalls froh über diese Geschichte.“
Doch Fall und Privatleben hängen enger zusammen, als Verena Berthold lieb sein kann: Ihr Ex-Freund Jakob, der als Arzt in Afrika gearbeitet hat, wusste etwas über den Mordfall – doch bevor er sein Wissen mit der Kommissarin teilen kann, wird er erschossen. War hier vielleicht ein und derselbe Täter am Werk?
„Ein starkes Team: Tödliches Schweigen“ ist keine leichte Krimi-Kost, sondern eine intensive, eindringliche Geschichte. Für die – wenigen – heiteren Momente sorgt wieder einmal Jaecki Schwarz alias Sputnik. Der hat als Running Gag der Reihe wieder eine geniale (Geschäfts)-Idee: Er will groß in die Politik einsteigen – denn in dem Geschäft falle man immer auf die Füße, wie er meint. Ein Vorhaben, das natürlich zum Scheitern verurteilt ist.
[dpa/ar]
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