Ein halbes Jahrhundert: Happy Birthday „Columbo“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Der Kult-Detektiv mit dem Trenchcoat und dem angeblichen Hang zur Vergesslichkeit wird morgen 50 Jahre alt. Wer hätte gedacht, dass es spannend sein kann, einen Krimi zu schauen, wenn der Mörder von Anfang an bekannt ist?

Am 20. Februar 1968 lief die erste Folge von „Columbo“ auf NBC. Gute anderthalb Jahre später, und zwar am 11. Oktober 1969, durften sich die deutschen Zuschauer auf ARD mit dem merkwürdigen Inspektor bekannt machen. Auch lernten sie eine Krimiserie kennen, die ungewöhnlich vorging. Das Mitraten „Wer hats getan?“ ist hier nämlich kein Spannungselement. Der Mörder ist von Anfang an bekannt. Die Spannung kommt durch die Interaktion zwischen Verdächtigtem und Verfolger zustande. Der Zuschauer hat einen Informationsvorsprung vor dem Ermittler und erfreut sich an dem Spiel zwischen den beiden Kontrahenten.

Das Vorbild für „Columbo“ kam übrigens aus dem Russischen. Der Untersuchungsrichter Porfirij Petrowitsch aus Dostojewskis Roman „Schuld und Sühne“ ist nachweißbar die Basis für den liebenswerten Inspektor. Das zeigt sich besonders bei der Art der Verhöre. Columbo wie der Untersuchungsrichter laden niemanden vor. Sie unterhalten sich mit dem Verdächtigen. Dann am Ende kommen sie zum Kern der Sache, bei Columbo wird das meist eingeläutet durch den legendären Satz: „Da wäre noch eine Kleinigkeit“. 
 
Peter Falk, der den Inspektor von Anfang an unverwechselbar darstellte, war gar nicht für die Rolle vorgesehen. Eigentlich sollte sie Thomas Mitchell („Zwölf Uhr mittags“) spielen. Er hatte sie schon im erfolgreichen Bühnenstück „Mord nach Rezept“ verkörpert, was die Grundlage für den ersten Fernseh-Columbo war. Allerdings starb Mitchell vor der Fernsehproduktion an Krebs. 
 
Dann sollte die Rolle Bing Crosby („Der Weg zum Glück“) spielen, lehnte aber ab. Auch Lee J. Cobb („Die zwölf Geschworenen“) wollte nicht als Columbo über den Bildschirm flimmern. Zähneknirschend verpflichtete man Peter Falk, obwohl ihn das Studio mit seinen 40 Jahren als zu jung für die Rolle empfand.
 
Doch die Wahl von Peter Falk stellte sich als absoluter Glücksgriff heraus. Der Film „Mord nach Rezept“ war ein derart großer Erfolg, dass NBC eine Serie daraus machte. Peter Falk wurde als Columbo weiter verpflichtet und sollte in 69 Folgen den Inspektor verkörpern. 
 
Die ersten sieben Staffeln der Kult-Serie liefen in Erstausstrahlung von 1968 bis 1978 im US-amerikanischen TV. Von 1989 bis 2003 wurden dann noch drei weitere Staffeln gezeigt, bei der die einzelnen Teile abendfüllende Spielfilme waren. 
 
Peter Falk erkrankte 2007 an Alzheimer und starb im Jahr 2011. Im Jahr 2013 erhielt er einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.
 
Heute ist „Columbo“ ein Dauergast im TV. Er weiß immer noch spannend, humorvoll und kreativ zu unterhalten, auch wenn die Erzählart wesentlich langsamer ist, als bei aktuellen Serien. Die Wiederholungen von Columbo laufen derzeit auf ZDFneo und im ORF2. 
 
Morgen zum 50järhigen Bestehen der Serie, zeigt das ZDFneo um 13.00 und um 16.35 Uhr die Folge „Tödliche Intelligenz“. Auf ORF2 läuft um 0.10 Uhr die erste Columbo-Folge überhaupt: „Mord nach Rezept“.
 [tk]

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9 Kommentare im Forum
  1. Der smarte Detektiv, der immer das Essen schnorrt, und auch Verbrechern smart begegnet. Eine der wenigen Krimiserien, die Humor und Suspence vereinen. Zu recht Kult.
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