Vier Monate nach der Panik in Oberhausen bei einer Autogrammstunde mit den Kandidaten der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ hat die Staatsanwaltschaft jetzt die Ermittlungen eingestellt.
Weder dem Management des Einkaufszentrums Centro als Veranstalter noch „sonstigen beteiligten Stellen“ könne ein Vorwurf gemacht werden, teilte die Staatsanwaltschaft Duisburg am Dienstag mit. Die Vorkehrungen seien mit Blick auf ähnliche Autogrammstunden in der Vergangenheit ausreichend gewesen.
Bei der „DSDS“-Autogrammstunde am 27. März hatte es nach Angaben der Staatsanwaltschaft 60 Verletzte gegeben, nachdem wegen Überfüllung die Türen des Einkaufszentrums geschlossen worden waren und die wartende Menge von hinten nachdrückte. Um ihre Stars zu sehen waren 20 000 anstelle der erwarteten 5 000 Fans in das Centro-Einkaufszentrum in Oberhausen gekommen.
Mit fast 20 000 Fans habe niemand gerechnet, hatte RTL-Sprecherin Anke Eickmeyer seinerzeit erklärt. „Das hat es in derGeschichte von DSDS noch nicht gegeben“. Als Konsequenz kündigteEickmeyer an, entsprechende Autogrammstunden werde es „ab sofort nichtmehr geben“.
Polizei und Duisburger Staatsanwaltschaft hatten die Einleitung eines Verfahrens wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen Unbekannt geprüft. Die Deutsche Polizei Gewerkschaft (DpolG) erhob nach der Massenpanik schwere Vorwürfe gegen die Stadt. Gewerkschaftchef Rainer Wendt sagte, die Autogrammstunde hätte „niemals stattfinden dürfen“. Es sei unfassbar, wie leichtfertig dieSicherheitsrisiken ignoriert worden seien.
Wendt hatte zudem die Forderung aufgestellt, die Genehmigungsverfahrenfür größere Veranstaltungen drastisch zu verschärfen. Ohne dasausdrückliche Einverständnis der Polizei sollen nach Meinung desDPolG-Chefs keine Großveranstaltungen mehr stattfinden dürfen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [frt/dpa]
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