
Die Verhaftung von „Dschungelcamp“-Kandidat Bastian Yotta so kurz vorm Beginn der Show hat RTL offenbar nervös gemacht: RTL soll nun die Kaution hinterlegt und Yotta so freigekauft haben.
Wenn es ums „Dschungelcamp“ geht, fährt RTL bekanntlich schwere Geschütze auf. Im Grunde auch kein Wunder, handelt es sich doch um das mittlerweile wichtigste Format des Jahres für den Kölner Sender. Keine andere Show von RTL holt so zuverlässig so gute Quoten und ist dabei auch in aller Munde – selbst bei denen, die mit dem „Dschungelcamp“ so gar nichts anfangen können. Da verwundert es nicht, dass die Kölner so ziemlich alle Hebel in Bewegung setzen, um ihr Zugpferd des Jahres zu striegeln.
Hieß das in den vergangenen Jahren vor allem, viel Rummel um Nichtigkeiten zu erzeugen und die immer unbekannteren „Prominenten“ als große Stars zu präsentieren, ging der Sender nun offenbar sogar soweit, einen seiner mutmaßlichen Kandidaten (RTL gibt die Kandidatenliste stets erst wenige Tage vorm Start der Show offiziell bekannt, doch die „Bild“ enthüllt die Namen seit Jahren zuverlässig vorab) freizukaufen. Die Rede ist dabei von Selfmade-Millionär und Reality-TV-Gesicht („Adam sucht Eva“) Bastian Yotta, der am Donnerstag am Frankfurter Flughafen verhaftet wurde. Der Grund: Verdacht auf Steuerhinterziehung.
Dem Kölner Privatsender kam das aber sicherlich ziemlich ungelegen. Immerhin soll das „Dschungelcamp“ schon in wenigen Wochen auf Sendung gehen und standen in diesen Tagen Dreharbeiten in Köln auf dem Programm, bei denen die Trailer für die Kandidaten angefertigt werden sollen. Damit auch Bastian Yotta wie geplant vor der Kamera stehen konnte, soll RTL daher laut dem Bericht der „Bild“ kurzerhand Kaution für den 42-Jährigen gestellt und ihn so vor der Haft bewahrt haben.
Offizielle Statements zu diesem Fall gibt es bisher nicht und sind vermutlich auch nicht zu erwarten. Sollte der Bericht allerdings stimmen, zeigt sich dabei im Grunde nur, wie verzweifelt RTL angesichts der Kandidatenlage für sein Rennpferd ist. Als Selfmade-Millionär hätte Yotta die Kaution sicher selbst zahlen können und beim Verdacht auf eine Straftat hätte sich vielleicht auch der Sender von Yotta distanzieren müssen, doch offenbar hat der Sender keinen Ersatz in der Hinterhand. Und mit seiner provozierenden Art kommt dem 42-Jährigen sicherlich auch die Rolle eines Show-Machers im Urwald zu. Darauf will man sicherlich nicht freiwillig verzichten.
Dass die Luft bei den Kandidaten immer dünner wird, ließ sich schon die letzten Jahre beobachten. Konnte man zu Beginn wenigstens noch von einigen bekannten Gesichtern sprechen, die in der Show zu sehen waren, setzte sich der Kreis der Camp-Bewohner über die Jahre immer mehr aus Ex-Teilnehmern irgendwelcher Casting-Shows zusammen. Heute muss man oftmals erst Google bemühen, um überhaupt noch eine Ahnung zu haben, wo RTL seine angeblichen Promis diesmal ausgegraben hat. Und das könnte auch ein Grund sein, wieso man an Yotta festhält, der nun auch noch für Schlagzeilen sorgt. [fs]
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