Die in der AG Dok zusammengeschlossenen Filmschaffenden haben das neue Programmschema der ARD kritisiert. Die Erklärung zur neuen Sendestruktur sei „ein Meisterstück im Nebelwerfen“.
Die ARD-Intendanten hatten am Dienstag beschlossen, anstelle der bisherigen Doku am Montag um 21 Uhr ab Herbst 2011 die Talkshow „Hart aber fair» zu senden. Die Dokumentationen wiederum sollen auf den Sendeplatz um 22.45 Uhr verschoben werden. Reinhold Beckmanns Talk wandert deshalb auf den späten Donnerstagabend. In der Sommerpause sollen wegen der Talkshowabstinenz dafür vermehrt Dokus ausgestrahlt werden.
Die AG Dok teilte am Dienstag in einer Erklärung mit, „dokumentarisches Fernsehen ist nicht ‚zweite Wahl‘ und kein Lückenbüßer für die Saure-Gurken-Zeit, sondern es steht im Kernbereich des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags.“ Es aus der Versenkung zu holen, wenn das Publikum gerade im Biergarten sitze und die Talkshows aus gutem Grund Pause machten – und das auch noch als „Aufwertung“ zu verkaufen, offenbare den Zynismus des ARD-Programmchefs Volker Herres, der sich offensichtlich über alle Kritik erhaben fühle.
Die Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD GVK begrüßte den künftig einheitlichen Sendetermin der „Tagesthemen“ von Montag bis Donnerstag, bedauerte allerdings gleichzeitig, dass der bisherige Montags-Dokumentationssendeplatz nicht unverändert erhalten bleiben kann. Die GVK erklärte am Mittwoch, umso wichtiger sei es, dass die ARD zugesagt habe, auch 2011 zwölf 90-minütige Dokumentarfilme zu senden und Sendepausen der Talks für die Ausstrahlung von Dokumentationen und Reportagen zu nutzen. [mw]
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