Sie sind echte Kerle, die schrauben, fluchen und über Grenzen gehen. Beim Männersender Dmax kommen die „echten Männer“ voll auf ihre Kosten. DIGITAL FERNSEHEN stellt den Spartenkanal in dieser Woche vor.
„Männer wollen echte Typen sehen“, beschreibt Oliver Nowotny, Dmax Director Programming & Content, die Zielgruppe des Männersenders. Männer würden Charaktere schätzen, die sich für das begeistern, was sie tun. „Kurzum: Unsere Zuschauer lieben anfassbare Helden, die authentisch sind“. Wer nun glaubst, dass die Helden alle wie Arnold Schwarzenegger oder Silvester Stallone mit einer Waffe in jeder Hand durch die Gegend laufen und alles nieder machen, was ihnen in die Quere kommt, der liegt vollkommen falsch.
Die Dmax-Zuschauer wollen neben qualitativ hochwertigem Entertainment „einen Nutzen für ihr Leben daraus ziehen“, erklärte Nowotny weiter. „Beides bieten wir ihnen mit unserem Programm. Unser Ziel ist es, Trends zu setzen, die Ersten bei Innovationen zu sein“.
Auf dem Spartenkanal ist Fiktion Mangelware. Männer bekommen hier Reality-Dokus wie „American Chopper“, „Die Gebrauchtwagen-Profis“ und „Die Ludolfs“ neben Geschichtsdokumentationen, die von Discovery-Geschichte zugeliefert werden, und Reportagen von Spiegel TV zu sehen. „Unsere Kernkompetenz liegt im Bereich Factual Entertainment“, in dem der Mutterkonzern Discovery Networks weltweit führend sei, erklärt der Programmdirektor. Fiktion würden viele Sender bieten, Dmax wolle jedoch „aus der Masse herausragen“. „Um ein Beispiel zu nennen: Das Genre Survival, das bei uns seine festen Sendeplätze hat, findet sich in der Form kein zweites Mal im deutschen Fernsehen“.„Die Mischung macht den Erfolg aus“
Es sei vor allem die Vielfalt des Programms – die richtige Mischung aus US-, Eigen- und deutschen Produktionen, die den Erfolg garantiere. Dabei setzt der Sender vor allem auf Qualität und bedient sich am Portfolio des Schwestersenders Discovery Geschichte und Spiegel TV. Mit letzterem verbindet der Free-TV-Kanal ein lange Zusammenarbeit, die der Programmdirektor zu loben weiß: „Der Name bürgt für Qualität und passt hervorragend zu Dmax“.
Die Zusammenarbeit mit Discovery Geschichte wird darüber hinaus weiter ausgebaut. Ab dem heutigen Samstag (16. Juli) strahlt der Männersender „zusätzlich zu unserem Geschichte-gebrandeten Programmblock am Freitagabend weitere Geschichtsprogramme in unserer neuen ‚Schlaflos auf Dmax‘-Nachtschiene“ aus. Die Programmmarke erfreue sich nicht nur bei den echten Männern großer Beliebtheit, was sich in den „aussagekräftigen Quoten widerspiegele“, sondern werde auch bei Werbekunden stark nachgefragt.
Neben der geschichtlichen Färbung, setzt Dmax auch auf deutsche Eigenproduktionen – einer der erfolgreichsten Serien ist hier wahrscheinlich die SchrottplatzäDoku „Die Ludolfs“. Unter dem Motto „Es gibt keinen Schrott, nur Ersatzteile!“ betreiben die vier Brüder seit 2006 und mittlerweile acht Staffeln ihre Autoverwertung im rheinland-pfälzischen Dernbach auch in Serie. Nach zahlreichen TV-Auftritten in Magazinen war es eben Dmax, das die Doku-Soap, in der seit dem Tod von Horst Günther nur noch drei Brüder zu sehen sind, in Auftrag gab.
Die vier Brüder vom Schrottplatz wurden somit zu einem der Aushängeschilder des Männersenders und zeigen die Relevanz von „lokalen Wurzeln“ und deutschen Eigenproduktionen für Dmax auf. „Gerade weil sie für uns eine so große Relevanz haben, werden sie mit viel Herzblut und Professionalität vorangetrieben“, versichert der Programmchef. Die einheimischen Produktionen bleiben damit auch künftig eine wichtige Säule des Programms. „Wir achten darauf, dass sich der Anteil der Eigenproduktionen auf einem Niveau bewegt, der uns hilft, den Erfolg von Dmax weiter auszubauen“, sagt Nowotny und verspricht für 2012 einige Überraschungen.Emotionale Bindung und Identifikation
Was Frauen schon längst wussten, trifft in diesem Fall auch auf Männer zu: Das Erfolgskonzept der ausländischen sowie deutschen Formate beruht auf Identifikation. Die Zuschauer entwickeln „emotionale Bindungen zu den Charakteren“ und bleiben so den Serien treu. In den Eigenproduktionen „spielen die deutschen Protagonisten eine große Rolle bei der Zuschauerbindung und der Vermarktung“.
Darüber hinaus würde der Sender die Erfolgsformate kontinuierlich weiterentwickeln, wodurch die Zuschauer immer wieder überrascht werden könnten. „Nehmen Sie beispielsweise ‚American Chopper'“, verdeutlicht Nowotny weiter. „Die aktuelle siebte Staffel hat eine ganz neue Wendung genommen, in der der Konflikt zwischen Vater und Sohn in den Mittelpunkt rückt. Für unsere Zuschauer war dieser Twist unerwartet, und wir werden Woche für Woche mit Marktanteilen belohnt, die meist weit über denen der vorherigen Staffel liegen“.
Nicht nur „American Chopper“ krönt jedoch den Erfolg des Spartenkanals. „Wir waren bei Dmax noch nie so erfolgreich wie jetzt“, so der Programmdirektor. Nicole Agudo-Berbel, Director Affiliate Sales and Business Development, fügt hinzu, dass der Sender seit Beginn vor fünf Jahren seinen Marktanteil mehr als verdoppelt habe und im deutschen Territorium auf allen Plattformen vertreten sei. „Wir liegen mit Dmax im Juni bei 1,6 Prozent Marktanteil der Erwachsenen von 14 bis 49 Jahren, in der Kernzielgruppe der 20- bis 39-jährigen Männer schaffen wir es sogar auf stolze 3 Prozent“.Zielgruppe: Junge Männer – „24“ Stunden am Tag
Am 1. September 2006 startete Dmax sein Programm für Männer. Der Sender ging aus dem Kanal XXP hervor, nachdem Discovery Communications im Januar 2006 98 Prozent der XXP-Anteile von den früheren Hauptanteilseignern dtcp und Spiegel TV übernommen hatte. Im darauffolgenden Jahr schluckte das Unternehmen den Sender komplett. Mittlerweile kümmern sich am Standort München rund 70 Mitarbeiter um den Free-TV-Kanal und dessen Geschwister Discovery Channel, Discovery HD und Animal Planet.
Seitdem habe der Sender Erfolgsgeschichte geschrieben. „Wir haben uns damals den Markt genau angesehen und festgestellt, dass in der Zielgruppe der jungen Männer noch erhebliches Wachstumspotenzial bestand“, erinnert sich Agudo-Berbel. Das Mutterhaus Discovery habe mit seinen erfolgreichen Dokumentationen eine langjährige Expertise in diesem Marktsegment vorzuweisen. „Da war es nahe liegend, den Schritt zu gehen, und eine lokale Sendermarke einzuführen, die beide Bereiche miteinander verbindet“, so die Director Affiliate Sales and Business Development.
So kommt es, dass der einzige fiktionale Charakter, der derzeit im Dmax-Programm auftaucht, Jack Bauer ist. Der TV-Agent, der in „24“ Stunden die Welt rettet, füge sich als echter Kerl nahtlos in die Reihe der Dmax-Charaktere ein. „Er ist ein Typ, der über Grenzen geht“, beschreibt ihn Nowotny. Der Spartenkanal kann sich für die Echtzeit-Serie überdies eine Programmierung gestatten, „wie sie sich andere Free-TV-Sender nicht leisten können“. Jeweils vier Stunden bzw. vier Folgen von „24“ zeigt der Sender am Stück.
Andere fiktionale Serien oder Film sind bei Dmax eher selten anzutreffen. Was jedoch nicht bedeute, dass der Sender dem Genre verschlossen gegenüber steht – und Männer keine Fiktion vertragen. „Wir screenen regelmäßig den weltweiten Fernsehmarkt, können aber derzeit keine Programmtrends erkennen, die aktuell für Dmax spannend wären“.Männer noch schärfer – in echtem HD
Freuen können sich die echten Kerle, die die Welt noch schärfer und detailreicher sehen wollen. Denn auch für Dmax ist eine hochauflösende Variante geplant. Der Männersender soll es der Pay-TV-Schwester „Discovery HD“ gleichtun, die schon seit 2005 auf Sendung ist und damit sehr früh HD-Programmen in bester Qualität im deutschsprachigen Raum ausgestrahlt hat. Für Dmax befinde man sich „in fortgeschrittenen Gesprächen mit allen relevanten Marktpartnern“, so Agudo-Berbel, denn „Dokumentationen sind sicherlich eines der Genres, das prädestiniert ist für eine Ausstrahlung in HD“.
DIGITAL FERNSEHEN stellt Ihnen an dieser Stelle regelmäßigSpartensender aus der TV-Landschaft vor. Die Vorstellung vom Musikkanal Gotv lesen Sie hier.
[Jana Skuopy]
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