Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die Politik dazu aufgerufen, die Deutsche Welle stärker zu unterstützen. Nur so könne die Aushöhlung der journalistischen Programme und die schleichende Demontage des Auslandssenders verhindert werden.
DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken sagte am Montag: „Die mediale Visitenkarte Deutschlands in der Welt darf nicht weiter beschädigt werden. Die Deutsche Welle ist zur Vermittlung eines umfangreichen Deutschlandbildes in einer globalisierten Welt unverzichtbar.“ In ihrer Stellungnahme zur Aufgabenplanung der Deutschen Welle hatte die Bundesregierung größtmögliche Flexibilität im Programm und der Verbreitung gefordert. Andererseits lehnt sie die finanziellen Forderungen des Senders ab. Den Planungen der Deutschen Welle könne keine konstante Bundeszuwendung zugrunde gelegt werden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Die Deutsche Welle hat laut eigener Aussage für die nächsten Jahre einen zusätzlichen Finanzbedarf von etwa 16,5 Millionen Euro. Mit dem Geld sollten die Preissteigerungen des laufenden Betriebs bezahlt werden. Stattdessen muss der Sender die Finanzierung nun selber bewerkstelligen. das soll mit Kostensenkungen und Entlassungen geschehen. Auch der derzeitige Etat von 273 Millionen Euro ist künftig nicht gesichert.
Intendant Erik Bettermann hatte schon im November Entlassungen im dreistelligen Bereich angekündigt, von denen die Beschäftigten erst aus der Presse erfahren hatten. Weiterhin sollen mehr Programminhalte direkt von ARD, ZDF und Deutschlandradio übernommen werden und mehrere Sprachdienste gekürzt oder eingestellt werden. [mw]
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