Nach seinem hervorragenden Start im Free-TV will der Disney Channel nun mit „Lichtgeschwindigkeit“ weiter wachsen. Die neue Devise heißt dabei, dauerhaft zweistellige Quoten einzufahren. Damit das klappt, wird auch am Programm geschraubt. So sollen etwa klassische Familienshows künftig wegfallen.
Im hartumkämpften Markt des deutschen Kinderfernsehens will der Disney Channel nach einem erfolgreichen Start seinen Anteil weiter ausbauen. „Wir möchten uns in der Daytime dauerhaft im zweistelligen Bereich etablieren“, sagte Senderchef Lars Wagner am Mittwochabend in Hamburg.
„Auch in der Primetime sind wir mit der Entwicklung sehr zufrieden und haben uns ein weiteres Wachstum vorgenommen.“ Konkret bedeute das als kurzfristiges Ziel: am Tag eine Zehn, am Abend eine Eins vor dem Komma, meinte Wagner. Am Abend sendet der Disney Channel Formate, die sich stark an erwachsene Frauen und Familien richten.
Der Sender war im frei empfangbaren Fernsehen am 17. Januar dieses Jahres in Deutschland gestartet. Er habe einen „Blitzstart“ hingelegt – den erfolgreichsten eines Senders im deutschen Kinder-TV-Markt – und wolle nun mit „Lichtgeschwindigkeit“ weiter wachsen. Für die ersten neun Monate zogen die Programmmacher eine positive Bilanz: 8,6 Prozent Marktanteil bei den 3- bis 13-Jährigen in der Daytime – 0,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen in der Primetime.
Man habe erfolgreich den Markt aufgemischt, meinten die Senderverantwortlichen. Im September rangierte der Kanal mit einem Marktanteil von 8,9 Prozent bei den 3- bis 13-Jährigen hinter dem KiKa (21,3), Super RTL (19,3) und Nickelodeon (9,0). „Für uns besteht noch deutlich Wachstumspotenzial nach oben“, betonte Wagner.
In den nächsten Monaten solle das Programm mehr an Konturen gewinnen, kündigte Programmchef Ralf Gerhardt an. Änderungen gebe es vor allem im Abendprogramm, die Daytime-Strategie funktioniere. Hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien die Quoten im Bereich Dokutainment mit Formaten wie „Mission Freundlichkeit“ mit Jan Köppen. Mit klassischen Familienshows wie der „Family Time“ wolle der Sender auf jeden Fall erst einmal nicht mehr weitermachen. [dpa/fm]
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