
Leipzig – Nach Schätzungen der Gemeinsamen Stelle Digitaler Zugang ist mehr als jede zweite verkaufte Digitalbox nicht für den Empfang von zusätzlichen Angeboten geeignet.
Der Anteil so genannter Free-to-Air Boxen für Satellitendirektempfang liegt nach Angaben der Autoren des Digitalisierungsberichtesbei rund 60 Prozent. „Es wird damit immer schwerer, neue Geschäfts- und Refinanzierungsmodelle auf diesem Wege zu etablieren“, heißt es in dem Bericht. Gemeint sind Bezahlmodelle für Programme und Dienste, die an die mögliche Adressierung des Zuschauers gekoppelt sind.
Aus Sicht der Landesmedienanstalten ist es bedauerlich, dass sich solche Refinanzierungsmodelle im Satellitenbereich aufgrund des großen Free-to-Air-Boxenbestandes nicht so einfach realisieren lassen. Neue Angebote haben so „wenig wirtschaftliche Perspektive“. Wichtig ist den Autoren des Digitalisierungsberichtes an dieser Stelle der Hinweis, dass die mit einer Verschlüsselung verbundene Gebühren „nicht dazu genutzt werden dürfen, Entgelte für bislang frei empfangbare Programme zu erheben“. Sprich: ARD und ZDF müssen frei empfangbar bleiben.
Auch die großen Privatsender sollen demnach weiterhin unverschlüsselt ausstrahlen. Neue Angebote werden sich aber demnach nur noch im Pay-TV etablieren. In der Schweiz und in Österreich werden die öffentlich-rechtlichen Programme „grundverschlüsselt“ ausgestrahlt, erste HD Programme (z.B. ORF 1 HD) können dort bereits empfangen werden. In Deutschland fordern bereits erste Politiker ebenfalls die Einführung einer einheitlichen Digitalplattform über Satellit. [mg]
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