Weniger als ein Jahr vor der Abschaltung der analogen Satellitensignale schwächelt die Digitalisierung der deutschen TV-Haushalte. Zum Stichtag 1. Juni stieg der Anteil der Familien, die ihr Fernsehprogramm rein digital empfangen, nur geringfügig an.
Binnen Monatsfrist kletterte die Zahl der deutschen Haushalte, die Fernsehen über Kabel, Satellit oder DVB-T digital ins Wohnzimmer holen, nur geringfügig von 17,7 auf 17,8 Millionen. Im Oktober hatte die monatlich von der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) und GfK ermittelte Digitalisierungsquote erstmals die Marke von 16 Millionen überschritten: Zum Stichtag 1. Oktober 2010 empfingen 16,14 Millionen Haushalte ihre TV-Signale nicht länger analog.
Aktuell beträgt der Anteil der Haushalte, die digitale TV-Signale empfangen, nun 49,6 Prozent und verharrt damit nach wie vor unterhalb der 50-Prozent-Marke. Zum Jahresbeginn wurde deren Gesamtzahl von 35,49 Millionen im Vorjahr auf 35,86 Millionen angepasst. Noch im Januar 2008 hatte die Quote unterhalb von 30 Prozent (29,7) gelesen. Beim Start der Erhebung im April 2001 hatten gar lediglich 5,3 Prozent der bundesdeutschen Familien mindestens einen Digital-Receiver im Betrieb.
Zum Stichtag 1. April 2001 bezifferte die AGF gerade einmal 1,84 Millionen Digital-TV-Haushalte von damals 34,35 Millionen erfassten Haushalten. Vor drei Jahren wurde beim Digitalisierungsgrad die Marke von zehn Millionen Haushalten geknackt. Die einzelnen Empfangswege werden von der AGF allerdings nicht aufgeschlüsselt. Daher liegen keine separierten Angaben für den digitalen Empfang via Satellit, Kabel oder Antenne vor.
Zum 30. April 2012 werden die letzten analogen Satellitenfernsehprogramme abgeschaltet. Ab diesem Zeitpunkt, auf den sich die öffentlich-rechtichen und privaten Sender gleichermaßen verständigt haben, wird zwingend eine digitaltaugliche Set-Top-Box oder ein Fernseher mit integriertem Digital-Tuner für den Satellitenempfang benötigt. Der Auerbach Verlag und DIGITAL FERNSEHEN informieren im Rahmen der Initiative „DIGITAL-TV JETZT!“ gemeinsam mit den Partnern SES Astra und Loewe über den bevorstehenden Umstieg.
Im Kabel gehen die Uhren anders. Hier haben zahlreiche Netzbetreiber angekündigt, bis auf weiteres an der analogen Parallelausstrahlung festzuhalten (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]
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