
Hamburg/Stuttgart – Kabarettist Dieter Hildebrand hat Medienberichten zufolge seinem Nachfolger Mathias Richling untersagt, den Titel „Scheibenwischer“ für die politische Kabarettsendung zu nutzen.
Wie die Stuttgarter Nachrichten berichten, hat Hildebrandt über seinen Anwalt beim RBB und beim Bayerischen Rundfunk Protest gegen die Weiternutzung der Marke „Scheibenwischer“ eingelegt und mit rechtlichen Schritten gedroht. Hildebrandt ist demnach seit 1980 Inhaber der Namensrechte am „Scheibenwischer“. Die ARD suche bereits nach einem neuen Titel, hieß es. Der neue Titel soll am 9. März bekannt gegeben werden.
Der Streit hatte sich nach Informationen der Zeitung an Richlings neuem Konzept entzündet, in dem 1980 gegründeten Kabarettklassiker neben Kabarettisten künftig auch Comedians auftreten zu lassen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Zusagen von Ingolf Lück und Markus Maria Profitlich hat er bereits. Richling sei auch mit Anke Engelke im Gespräch.
„Den Hochmut der Kabarettisten gegenüber den Comedians habe ich noch nie verstanden“, sagte Richling unlängst dem „Spiegel“. „Wir arbeiten alle mit den gleichen Hilfsmitteln. Kabarettisten arbeiten nur politisch aktuell.“
Hildebrandt hatte die Kabarettsendung gegründet und sich 2003 aus Altersgründen zurückgezogen. Zunächst gehörten Bruno Jonas, Georg Schramm und Richling zum festen Stamm der Sendung.
2006 gab Schramm auf, weil er sich mit Jonas und Richling bei der Entwicklung eines neuen Konzepts nicht einig wurde. Inzwischen hat sich auch Jonas zurückgezogen. Anfang 2009 wurde Richling alleiniger Leiter. Die erste von ihm allein verantwortete Sendung wird am 19. März in der ARD live in Berlin produziert. [mg]
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