„Die Toten vom Bodensee“ heute mit Spukhaus-Fall

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Was als Mutprobe beginnt, wird in „Die Toten vom Bodensee“ für drei Kinder zum blanken Horror. Beim Einbruch in eine unbewohnte Villa sehen sie einen tödlichen Kampf.

Vergilbte Vorhänge wehen aus den kaputten Fenstern, die breite Holztreppe knarzt, Tapete klafft zerfetzt von Wänden: In einer alten Villa am Bodensee spukt es angeblich. Einst ist hier eine Familie spurlos aus den Gemäuern verschwunden und ließ nur die Tochter zurück. Jetzt liegt hier die Leiche eines Mannes. Erstochen von einem, der das Opfer nicht gekannt haben will.

Der deutsche Kommissar Micha Oberländer (Matthias Koeberlin) und seine österreichische Kollegin Hannah Zeiler (Nora Waldstätten) müssen sich in ihrem zwölften Fall der ZDF-Krimireihe „Die Toten vom Bodensee“ mit dem „Wegspuk“ von Hörbranz auseinandersetzen. Die Ermittlungen des Duos sind am Montagabend (20.15 Uhr) zu sehen.

„Die Villa ist so schön unheimlich“, sagt Kriminalchefinspektor Thomas Komlatschek (Hary Prinz). „Hier lässt’s sich halt leben. Und hin und wieder auch sterben.“ Erst vor kurzem soll ein Mädchen versucht haben, sich an einem Baum vor dem Gebäude zu erhängen.

Der Fall wird komplex: Mehrere Stränge hängen plötzlich miteinander zusammen. Verbindungen zwischen den Figuren tun sich auf. So wendet sich der mutmaßliche Mörder ausgerechnet an die Anwältin, deren Tochter den Suizidversuch begangen haben soll. Sie selbst, so finden die Ermittler bald heraus, ist inzwischen Eigentümerin der Villa. Auch ein tödlicher Unfall mit Fahrerflucht spielt eine Rolle.

An den Grenzen der Vernunft

Drehbuchautor Timo Berndt hat die Geschichte aber so aufgeschrieben, dass die anderthalb Stunden nicht überladen sind – sondern im Gegenteil auch aufgrund immer wieder neuer Informationen durchweg spannend bleiben. Regisseur Michael Schneider setzt das Ganze gelungen in Szene. So werden zum Beispiel die Opfer des Verkehrsunfall im rötlichen Blinkerlicht nahezu künstlerisch gezeigt. Die Villa an sich taugt ideal als Filmkulisse, hier wird ebenfalls mit Licht und Gegenlicht in vielfacher Weise gespielt.

Auch die halb-private Gemenge-Lage zwischen Zeiler und Oberländer hat Berndt fortgeschrieben. Um das Verhältnis der beiden zu verstehen, muss man aber nicht zwingend die Vorgeschichte kennen – sie wird im Film erklärt. Zumal das Verhältnis nach wie vor unklar zu sein scheint. Beide siezen sich, gehen aber freundschaftlich miteinander um. Zugleich liegt der Verdacht nahe, dass zumindest er mehr will.

In „Der Wegspuk“ geht es um Mystik, Sagen und Legenden – und um die Frage, ob man daran glauben will. „Es gibt für alles eine rationale Erklärung“, sagt Kriminalinspektorin Zeiler. „Und die finden wir.“ An anderer Stelle sagt der Tatverdächtige: „Logik ersetzt koa Angst.“

Text: dpa/ Redaktion: JN

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