Am Donnerstag verabschiedete sich Harald Schmidt mit seiner Late Night Show beim Pay-TV-Sender Sky. DIGITAL FERNSEHEN hat Gags und Gäste im Minutenprotokoll erfasst.
Es war das vermeintliche Ende einer Ära: Nach fast 20 Jahren verabschiedete sich Entertainer Harald Schmidt am Donnerstag vom Fernsehen – zumindest ist dies der aktuelle Stand. Für seinen letzten Auftritt als Late-Night-Champion hat er beim Sky noch einmal alle seine Sidekicks zusammengetrommelt. So gaben sich Olli Dittrich, Nathalie Licard, Jürgen Vogel, Klaas Heufer-Umlauf, Pierre M. Krause und Bastian Bielendorfer noch einmal die Ehre, um Dirty Harry zu verabschieden. Und Post von potenziellen neuen Arbeitgebern hatte Schmidt bereits in der Tasche.
Am Mittwoch verschenkte Schmidt bereits legendäre Requisiten an das Studiopublikum. So wechselte das zu seinen ARD-Zeiten bei „Schmidt & Pocher“ verwendete und in der Politik umstrittene Nazometer den Besitzer. Doch auch in seiner letzten Sendung schaute Schmidt wieder auf die aktuelle Nachrichtenlage und verknüpfte vieles mit seinem Abschied bei Sky.
22.15 Uhr – Schmidt betritt die Bühne und bedankt sich für den „fantastischen Applaus“. Schmidt zum Publikum: „Sie haben sich zwar kein Abo gekauft, sind aber fantastische Fans.“
22.18 Uhr – Auch in Nahaufnahme keine Träne beim Entertainer. Der Applaus geht weiter. „Beifall ist das Ergebnis, wenn das Publikum vom Land kommt und Helene-Fischer-Fan ist.“
22.19 Uhr – Schmidt habe gegenüber Hoeneß einen Vorteil: „Ich werde heute entlassen“, kommentierte er das jüngste Urteil gegen den Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern. Doch neben den Unterschieden sah Schmidt auch die Gemeinsamkeiten: „3 1/2 Jahre für den erfolgreichsten Fußballmanager der Welt! Als ich mir das so angeschaut habe, dachte ich: Mensch, irgendwie haben Hoeneß und ich viel gemeinsam, oder? Wir haben beide Millionen verzockt: er Euro, ich Zuschauer.“
22.20 Uhr – „Auch ich saß einige Jahre in einer Anstalt (ARD, d.R.), man gewöhnt sich dran“ – „Jetzt entscheidet eine letzte Instanz – Beckenbauer.“
22.21 Uhr – Seinen Arbeitgeber Sky, der Schmidt über zwei Jahre lang eine Heimat für seine Show gab, lobte er mit einem Augenzwinkern auf die Pay-TV-Ecke: „Heute ist der Tag unserer letzten Show bei Sky. Ich habe diese zwei Jahre bei Sky genossen. Ein tolles Gefühl, mal völlig unbeobachtet zu sein. Nicht wie Markus Lanz, ständig im Schaufenster zu stehen.“
22.22 Uhr – Vielen Dank fürs Einschalten heute Abend. Wäre besser gewesen, Sie hätten es die letzten drei Jahre mal gemacht.
Auftritt seiner sechs Sidekicks: Nathalie Licard, Olli Dittrich, Pierre M. Krause, Klaas Heufer-Umlauf, Jürgen Vogel und Bastian Bielendorfer.
22.23 Uhr – Schmidt setzt sich mit seinen Gästen an einen großen gedeckten Tisch. Diskussionen, wer wo sitzt. Natalie will nicht am Rand sitzen.
22.24 Uhr – Schmidt und Dittrich sitzen am Rand. „Das ist die Position, wo man sich beim Fernsehpreis immer so zur Bühne drehen muss.“
22.25 Uhr – Schmidt will zurückblicken. Seine Gäste stellen sich vor. Klaas: 12 jähriger Schüler, Natalie: Alkoholikerin, Jürgen: Rentner, Bastian: Mensch in Wechseljahren, Pierre: Sucht Frau und geht vors Bundesverfassungsgericht, Olli: Mein Name ist Barbara Eligmann und das sind meine Gäste.
22.27 Uhr – Klaas erzählt über die After-Show-Party bei „Wetten dass…?“: Alle sitzen an runden Tischen. „Sind aber nur sechs Gäste. Das andere sind so ein paar normale Leute. Ist wie Bambi ohne Verleihung.“
22.29 Uhr – Tusch von Zerlett. Schmidt: „Es ist mir in all den Jahren nicht aufgefallen, wie laut die Band ist.“ Dann gibt es Wein. Dittrich: „Ich trinke kein Rotwein“, „Warum“, Pierre: „Weil du dir das Kokain leisten kannst.“ Schmidt: „Trinken wir auf Markus Lanz, der neu ist im Job, der die Härten noch nicht erlebt hat und dass er durchhält – und dass der kein Konto in der Schweiz hat“
22.30 Uhr – Das Dinner wird serviert – die Musik vom Traumschiff erklingt und ebenso treten die Bedienungen nacheinander wie beim Captains Dinner mit Speisen, die mit Wunderkerzen geschmückt sind, ein. Es gibt Nudelsalat, Würstchen und Kuchen.
22.32 Uhr – Die Captains-Ansprache: „Diese Reise hat wieder einmal gezeigt, dass man die Herzen einer ganzen Nation erreichen kann, ohne ihre Sprache zu beherrschen. Und junge Männer ohne Ausbildung können etwas erreichen.“ Ein neues Showkonzept wird diskutiert: „Ich koche gern mir Freunde ein.“
22.33 Uhr – Schmidt zum Menü: „Es darf nicht bröseln und muss günstig sein wegen der Produktionskosten.“
22.35 Uhr – Dittrich lästert über eine Einladung zum Essen. Highlight: Heinz Hoenig steht mit seinem Sohn am Grill
22.36 Uhr – Schmidt und die Gäste machen sich über das reichhaltige Essen her. De Kuchen hat er schnell am Mittag gebacken.
22.37 Uhr – Es wird länger über „Alkohol bei der Arbeit“ in Show und Entertainment gesprochen.
22.38 Uhr – Diskussion über die Bockwürste. Kalt, heiß oder „wieder kalt“ – was schmeckt besser. In Frankreich „ist das Haut feiner“. „Die Deutschen haben die dickere Haut.“
22.39 Uhr – Pierre erfragt das Rezept des Salates. Schmidt macht sich über sein eigenes Privatleben lustig. Angeblich lädt er ständig Leute ein und kocht mit ihnen zusammen.
22.40 Uhr – Thema: Ottfried Fischer bei Maischberger. Über seine Brille und seinen Bart wird diskutiert.
22.41 Uhr – Die Truppe diskutiert über den Film „Django Unchained“ und die Hauptfigur „Udo Walz“. „Der hat ja auch ganz viele Friseurläden“.
22.42 Uhr – Schmidt zu nicht verstandenen Witzen und einem neuen Showkonzept: „Im Free TV machst du die Witze und parallel im Web erklärst du sie“. Jürgen Vogel wechselt das Thema und fragt Klaas: „Warum warst du eigentlich bei ‚Wetten dass…?'“ – „Ich weiß auch nicht. Ich habe Joko mit dem Gabelstapler ausgezogen“
22.43 Uhr – Natalie war auch schon einmal bei einer anderen Show. „Mitglied in einer internationalen Jury.“ Die Gruppe rät, welche Sendung es hätte sein können. Es war wohl nicht „Wetten dass…?“
22.44 Uhr – „Die Show heute wird übrigens bei Youtube gestreamt. PR-Gag des Senders, dass man das offen zeigt.“ Klaas fragt, warum man das nicht schon immer so gemacht hat. Schmidt: „Damit man sich auf Youtube ne Show anguckt die es nicht mehr gibt und sagt ‚Hey, da hol ich mir mal nen Abo'“.
22.45 Uhr – WDR-Fernsehdirektor Schönenborn will jetzt mehr Comedians beim WDR. Bisher keiner dort. Doch, Olli Dittrich.
22.46 Uhr – Schmidt zieht Fax aus der Westentasche und liest es vor. Chef des Berliner Ensembles will Schmidt engagieren.
22.47 Uhr – Musik mit Judith Holofernes wird angekündigt – aber erst einmal kommt Werbung.
22.51 Uhr – Schmidt ist zurück. Langer Applaus für Helmut Zerlett und seine Band. Auftritt Judith Holofernes.
22.52 Uhr – Holofernes beschwert sich kurz, dass ihr Titel nicht von Schmidt angesagt wurde. Der rechtfertigt sich, dass er dies schon vor der Werbung getan hat. Sie spielt „Time of my life“ zum Abschied an. Dann kommt ihr Titel.
22.54 Uhr – Schmidt verabschiedet sich. „Fantastische 19 Jahre. Merci und Tschau.“[fp]
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