Börsensendungen berichten von steigenden und fallenden Kursen, vom Auf und Ab des Dax. Anstoß hat daran bislang niemand genommen. Nun jedoch meldet sich der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zu Wort.
Die Börsensendungen im Ersten seien eine „besondere Problemzone“, klagt der DGB-Bezirksvorsitzende Nord, Uwe Polkaehn, in einem Brief an den ARD-Vorsitzenden Lutz Marmor, den das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe zitiert.
Sie seien „fixiert auf Kapitalinteressen“ und transportierten eine Sicht auf Wirtschaft und Politik, „die sich zu viel am ,Shareholder‘ orientiert und zu wenig an dem Gebot des Grundgesetzes: Eigentum verpflichtet“. Gelegentlich, so Polkaehn, sehe er die Börsenberichte „am Rande zur Schleichwerbung für Analysten und Spekulanten“.
Mit dem Leben der Menschen habe das „kaum noch etwas zu tun“. Wie’s besser geht, weiß Polkaehn auch: Die „reinen Börsenberichte zur Primetime sollten auf ein Drittel gestutzt“ werden. Nötig sei ein Format, „das Arbeitnehmerinteressen und auch den Verbraucherschutz ins Zentrum“ rückt.
Glaubt man dem umtriebigen Funktionär, wäre so auch der ARD geholfen: „Die Zielgruppe eines solchen Formats ist nach meiner Einschätzung um ein Vielfaches größer.“[fp]
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