Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußball-Bunds, hat die Entscheidung von ARD und ZDF, den Algarve-Cup im Frauenfußball nicht zu übertragen, zum Anlass für einen Seitenhieb auf den schwächelnden TV-Vorabend der ARD genommen.
Zwischen dem 29. Februar und dem 7. März findet das Frauenfußball-Turnier statt, an welchem auch die deutschen Damen teilnehmen – bei ARD und ZDF werden jedoch keine Live-Spiele zu sehen sein. Gegenüber der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Sport Bild“ (Mittwochausgabe) zeigte sich Zwanziger zwar verständnisvoll, da es letztlich an der atmosphärischen Dichte fehlen würde. Dennoch stellte er in Frage, ob die Einschaltquoten für das Turnier am Vorabend nicht besser sein würden, „als bei so mancher Sendung, die aktuell dort ausgestrahlt wird“.
Damit spielte der DFB-Chef auf das nach wie vor schwächelnde Programmumfeld der ARD zwischen 18 und 20 Uhr an, welcher mit dem seit Januar laufenden neuem Format „Gottschalk Live“ und regionale Krimiserien eigentlich gestärkt werden sollte, tatsächlich aber schwache Quoten im unteren einstelligen Bereich einfährt.
Bundestrainerin Silvia Neid zeigte sich im Vorfeld der Entscheidung von ARD und ZDF gelassen. Da die Stadien meist leer wären, könne die TV-Übertragung dem Frauenfußball ohnehin nicht zu mehr Anerkennung verhelfen, merkte sie beinahe ein wenig fatalistisch an.
Bis zuletzt verhandelte Eurosport mit den Portugiesen, konnte aber keine Einigung über den Preis für die Übertragungsrechte erzielen. In den vergangenen Jahren hatte der Spartensender stets die Partien von dem hochkarätig besetzten Turnier gezeigt. In diesem Jahr trifft Deutschland in der Gruppe A am Mittwoch zunächst auf Island. Die weiteren Vorrunden-Gegner der stark verjüngten Neid-Elf sind China (Freitag) und der WM-Dritte Schweden (5. März). In Gruppe B treffen Weltmeister Japan, Norwegen, Dänemark und Olympiasieger USA aufeinander. Die Platzierungsspiele finden am 7. März statt.
Update 27. Februar 16.27 Uhr: Informationen zu Eurosport ergänzt[rh]
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