Der Deutsche Filmpreis wird wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr in ungewohntem Format verliehen. Anstelle einer großen Gala ist am Freitagabend eine Fernsehshow im Ersten geplant.
Mit elf Nominierungen geht die Literaturverfilmung „Berlin Alexanderplatz“ als einer der Favoriten ins Rennen. Auch andere Filme sind mehrfach vorgeschlagen.
Das Drama „Systemsprenger“ über ein als schwierig geltendes Mädchen zum Beispiel kommt auf zehn Nominierungen in neun Kategorien. Beide Filme sind als bester Spielfilm nominiert – ebenso wie das Drama „Es gilt das gesprochene Wort“ über eine Scheinehe, der Musikfilm „Lindenberg! Mach dein Ding“, das Liebesdrama „Undine“ und das Drama „Lara“.
Schauspieler Edin Hasanović („Skylines“, „Rate Your Date“) wird moderieren. „Es gibt vor Ort zwar keine Gäste, aber Hund und DJ“, kündigte die Deutsche Filmakademie an. Laudatoren wie Anke Engelke, Charly Hübner und Iris Berben sollen für kurze Besuche vorbeikommen oder von zuhause sprechen. Auch andere würden zugeschaltet.
Großes Jubiläum im Taschenformat
Der Deutsche Filmpreis wird zum 70. Mal verliehen. Er gilt als wichtigste nationale Auszeichnung für die Branche. Die Preise sind insgesamt mit fast drei Millionen Euro dotiert. Das Geld kommt aus dem Haus von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und soll in neue Projekte fließen, sobald das wieder möglich ist.
Denn derzeit steht vieles in der Filmbranche still. Kinos mussten schließen, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Viele Filmstarts sind um Monate verschoben. Auch Dreharbeiten sind teils unterbrochen oder verlegt worden. Die Verleihung des Filmpreises fällt wegen der Pandemie nun ebenfalls anders aus. Eigentlich war eine Gala auf dem Berliner Messegelände geplant.
Vergeben werden die Lolas in mehreren Kategorien, zum Beispiel für die besten Darsteller. Schauspieler Albrecht Schuch hat dabei gleich doppelt Chancen – er ist in zwei Kategorien nominiert, nämlich für die beste männliche Hauptrolle in „Systemsprenger“ und für die beste männliche Nebenrolle in „Berlin Alexanderplatz“.
Die rund 2000 Mitglieder der Filmakademie stimmen über die Preisträger ab, ähnlich wie bei den Oscars in den USA. Im vergangenen Jahr hatte das Drama „Gundermann“ die Goldene Lola als bester Spielfilm gewonnen. Regisseur Andreas Dresen erzählt darin die Geschichte des DDR-Liedermachers und Baggerfahrers Gerhard Gundermann, der auch für die Stasi arbeitete.
Die Live-Show am heutigen Freitag (24. April) startet im Ersten und Online-Stream um 22.15 Uhr.
Bildquelle:
- lola: Deutscher Filmpreis