Der ARD-Samstagskrimi „Die Toten am Meer – Der Wikinger“ ist im Stil eines nordischen Thrillers gedreht, bietet dem Zuschauer aber nicht mehr als einen zähen Fernsehabend.
Eine ehrgeizige Kommissarin mit Schießhemmung. Ein missgünstiger Kollege. Und einer, auf den man fest zählen kann. Dazu ein bisschen Wikinger-Mystik und düsteres Wetter. Die Zutaten des ARD-Krimis „Die Toten am Meer – Der Wikinger“ genügen nicht, um aus dem täglichen Krimi-Einerlei hervorzustechen oder dem Zuschauer gar positiv in Erinnerung zu bleiben. Zu sehen ist der Film von Regisseurin Michaela Kezele und Autor Andreas Kanonenberg am Samstag um 20.15 Uhr im Ersten.
Beliebte erste Szene in Krimis: Eine Leiche wird aus dem Meer an den Strand gespült. In diesem Fall ist es ein erschlagener Mann in einem Wikinger-Outfit und der Strand befindet sich an der Nordseeküste bei Husum. Die Kripo rückt an. Es ist der zweite Fall für Kommissarin Ria Larsen.
ARD-Samstagskrimi heute im Gewand eines nordischen Thrillers
Im Kommissariat ist die Stimmung angespannt. Ermittlerin Larsen (Marlene Tanczik) ist zurück aus der Reha, aber vorübergehend nicht an ihrem Platz. Vielmehr soll sie eine Task Force für ungelöste Fälle leiten – ein Bürojob, auf den sie wenig Lust hat. Larsen hat noch Angst im Umgang mit der Waffe, weshalb sie Kripo-Chef Bergmann (Max Herbrechter) aus der aktuellen Ermittlung heraushalten will.
Larsens Vertretung übernimmt der Kollege Sellien (Christoph Glaubacker), nicht gerade ein sympathischer Zeitgenosse. Außerdem will er sich Larsen vom Hals halten. Die verfügt aber über großes kriminalistisches Gespür, das dringend gebraucht würde, um den Wikinger-Fall zu lösen.
Nordsee-Mystik und Wikinger-Legenden
Glücklicherweise hat Larsen einen Kollegen, auf den sie zählen kann: Michael Brandt (Christoph Letkowski). Mit der Psychologin Elisabeth Haller (Charlotte Schwab) verbindet sie ein Vertrauensverhältnis. Brandt und Haller ermutigen die Kommissarin, sich nicht unterkriegen zu lassen. Schließlich gilt es den Tod des Wikingers aufzuklären.
Aus Sicht von Autor Kanonenberg zeigt der Film die Geschichte des unglücklichen Jungen Jan Schmidt (Dominikus Weileder), der sich eine neue Familie sucht, in der er Halt findet – eine Wikinger-Kommune. Doch durch den Mord an dem Wikinger-Freund und durch das plötzliche Auftauchen seines leiblichen Vaters gerät diese vermeintlich heile Welt des Jungen ins Wanken. „Diese Dynamik zweier dysfunktionaler Familien, gepaart mit der Mystik und den Legenden der Wikinger hoch oben an der Nordsee, bot sich geradezu an, in einem spannenden Krimi erzählt zu werden.“
[Ute Wessels]
Bildquelle:
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