Deppendorf: „Wahlkampf in der ARD wird keine Show“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Die ARD-Sommerinterviews werden dieses Jahr wohl vom Wahlkampf geprägt sein. Hauptstadtstudioleiter Ulrich Deppendorf verspricht, dass die Sendungen nicht zur Unterhaltungssendung ausufern werden, sondern sachlich wie eh und je bleiben. Für Stefan Raab findet er deutliche Worte.

Keine Show, keine Unterhaltung, Konzentration auf die Themen: So soll der Bundestagswahlkampf in der ARD in den Augen von Hauptstadtstudioleiter Ulrich Deppendorf (63) aussehen. An diesem Sonntag (18.30 Uhr) startet Deppendorf mit den traditionellen Sommerinterviews. Den Anfang macht Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen), Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am 14. Juli dran, den Abschluss bildet am 25. August SPD-Herausforderer Peer Steinbrück.
 
Herr Deppendorf, auch die anderen größeren Sender bemühen sich um Wahl-Berichterstattung mit Schwerpunktsendungen, RTL bittet sogar zum „Dinner mit…“. Was kann die ARD, was die anderen nicht können?
 
Deppendorf: Wir machen eben keine Showveranstaltung, sondern wir bieten mit den ARD-Sommerinterviews auch im Wahlsommer jeweils 18 Minuten konsequente Befragung unter sechs Augen: voll auf die Themen konzentriert, auf der Terrasse des Paul-Löbe-Hauses, dem Traditionsplatz für die TV-Sommerinterviews der ARD aus dem Herzen des politischen Berlins. Einen besseren Platz für politische Interviews gibt es in der Hauptstadt nicht.
 
Welche Themen sind für Sie die wichtigen im Wahlkampf, die Sie bei jedem Interviewpartner anschneiden werden?
 
Deppendorf: Die Entwicklung Europas, die großeJugendarbeitslosigkeit. Außerdem soziale Gerechtigkeit in Deutschland,dazu außenpolitische Brennpunkte wie Syrien, Afghanistan und Türkei. Undnatürlich die Energiewende, Finanzen und Internetsicherheit. Plus: Werweiß, was in der jeweiligen Woche darüber hinaus noch aktuell wird.

Werden Sie die Politiker auch auf den Einfluss ihrer kleinen Ausrutscher auf den Wahlkampf ansprechen – Brüderles Dirndl oder Merkels Neuland?
 
Deppendorf: Das machen wir von der Situation im Gespräch abhängig. Dirndl und Neuland sind aber definitiv nicht wahlentscheidend.
 
Auch wenn Sie am großen TV-Duell mit Merkel und Steinbrück, moderiert von Anne Will (ARD), Maybrit Illner (ZDF), Peter Kloeppel (RTL) und Stefan Raab (ProSieben), nicht direkt beteiligt sind: Gehört ein Entertainer wie Raab in den Kreis der Interviewer?
 
Deppendorf: Selbst in den USA, dem Land des Unterhaltungsfernsehens, wäre niemand auf eine solche Idee gekommen.
 
Noch zu Ihren persönlichen Perspektiven: Sie sind 63, schon lange dem Publikum vertraut. Wird dies der letzte Bundestagswahlkampf sein, bei dem Sie die Sommerinterviews und durch den Wahlkampfabend führen?
 
Deppendorf: Das liegt nicht an mir alleine, denn Regierungen können auch zerbrechen. Sollte das nicht vor Juni 2015 der Fall sein, wäre das in der Tat meine letzte Wahlsendung zur Bundestagswahl. Aber die Sommerinterviews werde ich im nächsten Jahr wieder führen. Und natürlich setzen wir auch das Online-Format „Deppendorfs Woche“ fort, das im Wahlsommer 2013 bereits seit fünf Jahren besteht.
 
Vielen Dank für das Gespräch.[Carsten Rave/hjv]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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2 Kommentare im Forum
  1. AW: Deppendorf: "Wahlkampf in der ARD wird keine Show" Wahlkampf in Deutschland? Da gerät das Volk schon in Exstase wenn eine Partei € 1,50 mehr Kindergeld verspricht. Nach der Wahl endet es aber ganz anders. Alles wird teurer.
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