Vor zehn Jahren war es die Videorevolution, heute ist es ein Milliardengeschäft: Das Videoportal Youtube. ZDFinfo zeigt im August eine zweiteilige Dokumentation über „Die Youtube-Story“ und den Werdegang der Plattform.
Zehn Jahre ist es her, als Jawed Karim „Me at the Zoo“ im April 2005 hochgeladen hat – das erste Video auf Youtube. Heute ist das Videoportal weltweit bekannt und aus dem Netz nicht wegzudenken. Die zweiteilige ZDF-Dokumentation „Die Youtube-Story“ zeigt die Erfolgsgeschichte des Videoportals und beleuchtet den Werdegang des kleinen Start-Ups aus dem kalifornischen Silicon Valley, das damals nur ein Belichtungsraum für Hobbyfilmemacher war und zum wirkmächtigen Medienkonzern avancierte.
Der erste Teil „Videorevolution zwischen Katzen und Kinderstars“beschäftigt sich am 5. August um 20.00 Uhr auf ZDFinfo mit dem Werdegang der jungen Stars, die auf Youtube groß geworden sind. ImZDF ist dieser ersten Teil der Dokumentation erst eine Woche später, am 12. August 2015, 0.00 Uhr, zu sehen. Darin zeigt Tim Kilmes, wie die Internetstars im Laufe der Zeit die Entertainmet-Branche umgekrempelt haben.
Dabei kommen natürlich passender Weise bekannte Youtube-Filmemacher, wie die drei Mitglieder der Comedy-Gruppe Y-Titty, Schauspielerin Joyce Ilg oder Todd Womack und Mark Douglas vom amerikanischen Comedy-Kanal „Barely Productions“, zu Wort. Überdies zeichnet die Doku die Youtube-Firmengeschichte nach und zeigt den Weg vom Einstieg des Tech-Riesen Google über den Start eines eigenen Werbe-Programms bis hin zum Aufbau professioneller Produzentenstrukturen.
Gleich im Anschluss läuft um 20.45 Uhr der zweite Teil der Dokumentation, „Milliardengeschäft zwischen Pop und Politik“. Ganz dem Titel entsprechend, wird gezeigt, wie sowohl aufstrebende Musiker oder Entertainer gleichermaßen wie Politiker versuchen, das Videoportal für sich zu nutzen – längst haben etablierte Politprofis die kommunikative Macht der Videoplattform begriffen. So gibt es von Kanzlerin Merkel einen wöchentlichen Podcast, US-Präsident Obama nutzte das Portal 2008 für seinen Wahlkampf und spätestens seit dem Kanzlerinnen-Interview ist LeFloid noch viel mehr Menschen ein Begriff als vorher.
Doch auch die finsteren Seiten der Welt hat das Portal beleuchtet: Verwackelte Aufnahmen aus Krisengebieten wie Syrien oder der Ostukraine finden dank Youtube mittlerweile ihren Weg in Nachrichtensendungen rund um den Globus. Die Dokumentation beleuchtet dabei kritisch, welche Vor- und Nachteile das für den Journalismus bringt.
Filmemacher Tim Kilmes hat beide Teile im Frühjahr 2015 in den USA und Deutschland gedreht. Er bezeichnet Youtube als eines der größten medialen Phänomene unserer Zeit. „Youtube hat auf so vielen Ebenen Veränderung hervorgebracht, im Guten wie im Schlechten – da hat es mich gewundert, dass dieses Phänomen im TV bislang noch nicht wirklich durchleuchtet wurde“, so Kilmer. [ag]
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