Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland kritisiert die Darstellung Nicht-Heterosexueller im deutschen Fernsehen.
„Die Lebensrealität von Lesben, Schwulen und Trans kommt so gut wie gar nicht vor“, sagte Verbandssprecher Markus Ulrich der Deutschen Presse-Agentur. Neben der Frage nach der allgemeinen Sichtbarkeit gehe es um die Fragen, wann und wie Themen und Personen gezeigt würden. Oft würden entsprechende Formate erst spät abends gesendet, kritisierte Ulrich.
Selbst bei Soaps entspreche die Darstellung oft nicht dem Leben beispielsweise Homosexueller. „Da gibt es dann einen Schwulen, der vielleicht noch einen Partner hat, aber mitten in der Großstadt ansonsten keine schwulen Freunde.“ Die Serien erzählten zum Beispiel nichts vom schwulen oder lesbischen Ausgehen. Wichtig sei darüber hinaus, ganz verschiedene Typen abzubilden, sagte Ulrich.
Natürlich könne eine Serie nur bedingt Diversität zeigen, räumte er ein – wenn sie etwa auch Menschen mit Behinderungen, Übergewicht, Migrationshintergrund oder anderen Glaubens berücksichtigen soll. „Das kann man nur lösen, wenn man das über mehrere Serien streut“, sagte Ulrich. „Oder über rein homosexuelle Formate wie „L-World“.“[dpa]
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