Um für seine Berichterstattungen aus Kriegs- und Krisengebieten Zuschauern aktuelle Informationen bereitzustellen, greift auch der weltweit agierende Nachrichtensender CNN auf Amateur-Videos zurück. Eine echte Gefahr für professionellen TV-Journalismus sieht CNN-Chefredakteurin Deborah Rayner aber nicht.
CNN animiere Bürgerjournalisten, dem Newskanal Videos zu schicken, erklärte die für Europa, den Mittleren Osten und Afrika zuständige Chefredakteurin von CNN International, Deborah Rayner, in einem Interview des Nachrichtenmagazins „Focus“. So sei der Sender über die speziell eingerichtete Plattform iReport erst auf den Öl-Konflikt in Nigeria gestoßen und habe Bilder von den Wahlen im Iran und vom Erdbeben in Haiti bekommen. Die Redakteure des Senders seien darin geschult, die Bürgervideos aufAuthentizität zu prüfen. Videos, deren Echtheit nicht genau nachgewiesenwerden könne, würden entsprechend gekennzeichnet.
Trotz aktivem Bürgerjournalismus mache Social Media den traditionellen Journalismus nicht kaputt, so Rayner. Sie glaube nicht daran, dass die neuen Netzwerke das traditionelle Fernsehen weiterhin verändern werden. „Die Revolution hat bereits stattgefunden – und ging gut aus“, erklärte sie gegenüber dem Magazin. Bereits jetzt hätten die Zuschauer „die verwackelten Filme satt“. Stattdessen würden auch weiterhin professionell erstellte, gut geschnittene sowie klar erzählte Geschichten aus der Nachrichtenflut herausstechen.
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