Am kommenden Montag öffnet auf ProSieben die Manege des Schwachsinns, wenn das Moderatoren-Duo Joko und Klaas mit ihrer neuen Show „Circus Halligalli“ auf Sendung gehen. Im Vergleich zu ihren vorherigen Shows bei ZDFneo und MTV wird alles eine Nummer größer sein. Trotzdem wollen die Beiden sich selbst treu bleiben.
Wenn am nächsten Dienstagmorgen kein Telefon beim Moderatoren-Duo Joko und Klaas klingelt, könnte das ein schlechtes Zeichen sein. „Das ist ja wirklich so im Fernsehen: Wenn Scheißquoten sind, ruft keine Sau an“, sagt Klaas Heufer-Umlauf. Am Montagabend (25. Februar) um 22.15 Uhr startet er mit seinem Kollegen Joko Winterscheidt eine neue wöchentliche Show – nicht mehr beim Nischensender ZDFneo, sondern beim Privatsender ProSieben. „Circus Halligalli“ heißt das Format, mit dem sich das Duo treubleiben will – nur ist künftig alles eben „eine Nummer größer“.
Den Montagabend baut ProSieben für sein neues Exklusiv-Gespann, das der Sender auch während der ZDFneo-Zeit des Duos bereits mit Shows wie „17 Meter“ und „Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt“ im Programm hatte, um: Nach einer Doppelfolge der „Simpsons“ (20.15 Uhr) und zwei Episoden „The Big Bang Theory“ (21.15 Uhr) geht es für eine Stunde direkt in die Manege des Wahnsinns: „Was wir lustig finden, was wir unterhaltsam finden, das passiert in dieser Sendung“, kündigt das Duo an, als es auf einer Pressekonferenz in Hamburg seine Show vorstellt.
Der Titel ihres neuen Formats habe genauso wenig Sinn wie die Titel ihrer vorherigen Sendungen, witzeln die beiden Moderatoren, die vor ihrer Sendung bei ZDFneo bereits mit „MTV Home“ zu sehen waren. Und trotzdem sei es der beste Titel, der ihnen je eingefallen sei. „Zum einen wollten wir die große weite Welt“, erklärt Heufer-Umlauf, „alles, was groß und opulent ist, was etwas hermacht, was glitzert, was sich schön anfühlt“ – Circus als „Lackschuh unter den ersten Worten eines Showtitels“.
Und Halligalli? „Wir müssen noch etwas hinten dranhängen, was wir tatsächlich vorhaben“, meint der 29-Jährige. Und das soll im Wesentlichen eine Weiterentwicklung ihrer bisherigen Formate sein. Was alles nicht passieren wird, erklärt Winterscheidt (34): „Man wird nichts gewinnen können, es ist keine klassische Gameshow, keine versteckte Kamera, keine Jurys, die da sitzen werden.“ Eher sei es die Erfindung einer Show jede Woche aufs Neue. Einen „Kessel Buntes“ und absolute Spielfreude, kündigt ProSieben an.
In der neuen Kulisse, die wie das Untergeschoss eines alten Hotels aussehen soll, wollen Joko und Klaas Gäste wie – gleich zum Auftakt – die Rapper Cro und Sido sowie Komiker Helge Schneider begrüßen. Außerdem gehen sie wieder mit dem Kamerateam raus und machen das, wozu sie Lust haben. Das Showgeschäft soll gefeiert und parodiert werden: Es werde „gelacht, gefragt und gelästert und auch mal gesungen“ – ein Kindergeburtstag für Erwachsene. „Es wird eine Unterhaltungssendung mit festlich inszeniertem Trash, weil das unsere Kernkompetenz ist“, sagt Heufer-Umlauf.
Auch gibt es ein Wiedersehen mit Protagonisten wie Palina Rojinski, Olli Schulz und Oma Violetta. Alles schon mal bei den beiden gesehen? „Wir versuchen, dem Format treuzubleiben“, sagt Heufer-Umlauf. „Was wir lustig finden, was wir unterhaltsam finden, das passiert in dieser Sendung.“ Ihr Sender gebe ihnen alle Freiheiten: „Schwachsinn muss man sich nicht erbetteln bei ProSieben. Das geht, das ist ein bekanntes Segment, das in den letzten Jahren schon zur Genüge von ProSieben beackert wurde“, meint Heufer-Umlauf.
Ordentlich getrommelt hat der „Circus Halligalli“ vor der Show, vor allem im Internet etwa auf Facebook oder jüngst mit einer Twitter-Pressekonferenz. Neben der TV-Sendung soll die eigene Website das Schaufenster in die Redaktion sein, wie der Sender erklärt, dort soll es die „tägliche Portion Nonsens“ geben. Die Erwartungen an Joko und Klaas sind groß: „Wir haben die ganze Zeit behauptet: Großes Fernsehen – das können wir“, sagt Heufer-Umlauf. „Jetzt wird der Druck ein bisschen größer, aber letztendlich haben wir die ganze Zeit geschrien: Hallo, hier sind wir!“[Dorit Koch/hjv]
Bildquelle:
- Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com