Der CDU-Politiker Johannes Beermann meinte, dass sich durchaus die Frage stelle, ob die Rundfunkgebühren angemessen verwendet werden. Man solle sich in Sachen Qualität und Unterscheidbarkeit besser am Vorbild der britischen BBC orientieren.
Der Chef der Sächsischen Staatskanzlei Beerman kritisiert die „zunehmende Verflachung und Verspartung“ der Programme von ARD und ZDF und befürchtete, dass die anspruchsvollen Themen immer mehr ausgelagert werden. Dies berichtete die Nachrichtenagentur dapd unter Berufung auf die heutige Dienstagsausgabe der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Sendeplätze für qualifizierte Dokumentationen sind inzwischen rar wie Trüffel geworden“, meinte Beermann.
Stattdessen bestimmen Polittalks das Bild. Hier würden aber so viele Diskutanten auftreten, dass es schier unmöglich sei, sich angemessen mit einem Thema auseinanderzusetzen. „Manchmal gewinnt man sogar den Eindruck, eine sachliche Debatte sei gar nicht gewollt. Hier muss sich etwas ändern“, so der Vorsitzende der Arbeitsgruppe der Ministerpräsidenten zur Reform des Programmauftrags der Rundfunkanstalten.
Der CDU-Politiker geht noch weiter mit seiner scharfen Kritik: „Warum soll die Öffentlichkeit mit mehr als acht Milliarden Euro im Jahr eine Veranstaltung finanzieren, die immer weniger von der kommerziellen Konkurrenz zu unterscheiden ist?“
Beermann führt auch die Kritik der Privaten ins Gefecht, die kein Verständnis für amerikanische Kaufserien und Spitzensport im Öffentlich-Rechtlichen haben (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Er fügt hinzu: „Ist Spitzenfußball, der mit dreistelligen Millionenbeträgen eingekauft wird, wirklich ein ‚Muss‘ für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?“[nn]
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