In der Affäre um den entlassenen MDR-Unterhaltungschef Udo Foht hat die Staatsanwaltschaft Leipzig eine bundesweite Durchsuchungsaktion gestartet. Foht soll Vorfinanzierungen für MDR-Produktionen eingefordert haben.
„Wir ermitteln gegen sechs Beschuldigte wegen Betrugs, Untreue, Bestechung und
Bestechlichkeit“, sagte Ricardo Schulz von der Staatsanwaltschaft Leipzig am Donnerstag. Er bestätigte damit einen Bericht der Tageszeitung „Die Welt“. Es seien mehr als zehn Objekte durchsucht worden.
Foht soll mehrfach von TV-Produktionsfirmen Zuschüsse oder Darlehen für MDR-Produktionen eingefordert haben (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). MDR-Intendant Udo Reiter hatte betont, solche Vorfinanzierung seien ein grober Verstoß gegen Dienstanweisungen. Foht war zunächst suspendiert und dann
entlassen worden. Außerdem soll sich Foht größere Geldbeträge geliehen haben. Das Geld sei teilweise gar nicht, mit großer Verzögerung oder von anderen Personen zurückgezahlt worden, hatte Reiter berichtet.
Der Intendant hat bereits eingeräumt, ein Produzent habe ihn im September 2009 darauf hingewiesen, dass Foht ihm 10 000 Euro schulde. Er habe diesen Vorgang aber an die Fernsehdirektion zur Klärung weitergeleitet und im Oktober die Mitteilung erhalten, dass die Sache erledigt sei. Der 60-Jährige war Ende August suspendiert worden (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [dpa/nn]
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