In den 1980ern kommt in ein kleines isländischen Dorf plötzlich mächtig Bewegung, als eine unscheinbare Sekretärin ein Fisch-Imperium aufbaut. „Blackport“ läuft bei Arte.
Als in einem isländischen Dorf im Jahr 1983 ein Deal zu einer Übernahme eines Fisch-Trawlers scheitert, wittert die unscheinbare Harpa ihre Chance. Die Sekretärin des Bürgermeisters kauft mit ihrem Ehemann und Freunden das Schiff und steigt trotz Herausforderungen mit hoher Inflation und Fangquote zu einer Größe im Fisch-Geschäft auf.
Darum dreht sich der Achtteiler „Blackport“, den Arte an diesem Donnerstag, 23. März, und am 30. März jeweils ab 21.45 Uhr zeigt. Er hat nicht nur wegen so mancher Szene mit Drogenkonsum einen Hauch von der US-Kultserie „Breaking Bad“ (2008-2013). Aber statt Sand in der Wüste New Mexikos gibt es Eis im isländischen Fjord zu sehen.
Harpa (Nína Dögg Filippusdóttir) entpuppt sich als tüchtige Geschäftsfrau, der beinahe jedes Mittel Recht ist, um sich den Weg nach oben und zu mehr Geld zu bahnen. Dabei nutzt sie den ihr verfallenen Jón aus. Der ist inzwischen praktischerweise vom Bürgermeister zum Fischereiminister aufgestiegen ist und der für eine schnelle Nummer im Hotel gerne sein Abstimmungsverhalten ändert.
„Blackport“: Das Geschäft mit dem Fisch
Regisseur Gísli Örn Gardarsson zeichnet ein düsteres Bild eines kleinen verschneiten isländischen Dorfes. Die Serie punktet mit tollen Motiven und einer äußerst ungewöhnlichen Themenwahl rund um die privatisierten Fangquoten, die für große Gewinner, aber auch große Verlierer, darunter ganze Gemeinden, sorgte. Schließlich ist Fisch in Island einer der wichtigsten Rohstoffe. Und er ist endlich.
Mit den Fangquoten sollte eine Überfischung abgewendet werden. Jedes Schiff erhielt Fangrechte für eine bestimmte Menge. Ein System, das sich im Laufe der Jahre wandelte. So durften diese Rechte auch vermietet, verkauft oder vererbt werden. Fisch, eigentlich ein Allgemeingut in Island, wanderte so – Filetstück für Filetstück – in die Hände von Großunternehmen, sogenannten Quotenkönigen.
Regisseur Gardasson entdeckte das Thema bei Dreharbeiten zu einem anderen Projekt. „In dieser abgelegenen, unwirtlichen Region haben wir einen der sogenannten Quotenkönige kennengelernt. Diese Fischer sind dank der Fangquoten reich geworden. Er war völlig davon überzeugt, das Meer und die Fische gehörten ihm. Da haben wir gemerkt, dass wir, wie viele Isländerinnen und Isländer, nichts darüber wussten.“ Aus dieser Beobachtung entstand die Serien-Idee.
Bildquelle:
- Blackport Arte: Arte