In Zusammenarbeit mit dem SZ Magazin und UFA Fiction verfilmte der Bayerische Rundfunk den Prozess um den Terror der nationalsozialistischen NSU. Der Streifen wird ab Januar ausschließlich online zu sehen sein.
Es ist einer der wichtigsten deutschen Strafprozesse seit der Wiedervereinigung. Das Verfahren gegen die rechtsextreme NSU (Nationalsozialistischer Untergrund), deren Terror zehn Jahre lang unentdeckt geblieben ist, dauert nunmehr schon fast zwei Jahre an. Gemeinsam mit dem SZ-Magazin, UFA Fiction und der Filmakademie Baden-Württemberg hat der Bayerische Rundfunk die Protokolle des Prozesses nun verfilmt.
Der Streifen wird den Titel „Der NSU-Prozess. Die Protokolle des zweiten Jahres“ tragen und ab dem 1. Januar auf br.de/nsu-protokolle und sz.de/nsu-protokolle zu sehen sein. Die Handlung dreht sich um offene Fragen, die durch die tägliche Anwesenheit der Gerichtsreporter des Bayerischen Rundfunks, der ARD, der Süddeutschen Zeitung und des SZ-Magazins geklärt werden konnten: Warum haben die Ermittler versagt?, Wie sieht es auf der Seite der Opfer aus?, Warum können sich mögliche Helfershelfer plötzlich an nichts mehr erinnern?
Da es im deutschen Strafprozess kein offizielles Wortlautprotokoll gibt, schrieben die Gerichtsreporter vom ersten Tag an mit. Diese Mitschriften wurden zur Grundlage der Verfilmung, während zudem Zeichnungen des englischen Gerichtszeichners George Butler zu sehen sein werden. Gedreht wurde in einer theaterähnlichen Szenerie, um der Atmosphäre im Gerichtssaal möglichst nahe zu kommen. Der Streifen ist bewusst dokumentarisch gehalten, da die zitierten Aussagen von Zeugen, Opfern, Angeklagten für sich sprechen sollen.
Infos:
Am 1. Januar um 16.00 Uhr wird „Der NSU-Prozess. Die Protokolle des zweiten Jahres“ zeitgleich auf br.de/nsu-protokolle und sz.de/nsu-protokolle hochgeladen werden. Ausgewählte Szenen, Gerichtszeichnungen sowie die wichtigsten Szenen des vergangenen Prozessjahres können schon jetzt unter diesen Links abgerufen werden. [kh]
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