Der Bayerische Rundfunk (BR) startet einen groß angelegten Umbau seines gesamten Angebots, für den auch Sendungen gestrichen werden.
Mit der umfassenden Reform will die ARD-Anstalt Programm und Ressourcen weit stärker als bisher ins Netz und in Mediatheken verlagern. So sollen mehr jüngere Menschen erreicht werden. Gekürzt wird dafür im klassischen Radio und Fernsehen. Das kündigten die zwei für das BR-Programm zuständigen Direktoren Thomas Hinrichs (Information) und Björn Wilhelm (Kultur) im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in München an.
Der Umbau bedeutet auch Einschnitte im herkömmlichen Programm: Für mehr Digital- und Streamingangebote werden klassische Radio- und TV-Sendungen gestrichen. Das Geld für diese linearen Angebote soll auf Kernzeiten konzentriert werden, an den Rändern werde es für neue Projekte abgezogen. „Das ist kein Sparprogramm, das ist ein Umschichten“, sagte Hinrichs. „Wir reduzieren Formate an der einen Stelle, um andere zu stärken.“
BR will mehr junge Leute erreichen
Insgesamt seien 70 vorrangige Maßnahmen im BR-Angebot festgelegt worden, sagte Wilhelm. Das sei ein Prozess und erfolge nicht auf einen Schlag. Wir gehen schrittweise vor. BR-Intendantin Katja Wildermuth hatte den Reformauftrag vor gut einem Jahr vorgegeben, die Programmbereiche und Redaktionen arbeiteten am Konzept mit, nun kommt die Umsetzung.
Der BR wolle mehr für jüngere Generationen anbieten: „Derzeit stecken wir nur ein Viertel unserer Programmausgaben in Angebote für unter 50-Jährige. Aber fast die Hälfte der Bevölkerung in Bayern ist unter 50“, sagte Hinrichs. „Wir wollen allen ein Angebot machen, weil alle uns mit ihrem Rundfunkbeitrag finanzieren.“ Das sei eine Frage der Generationengerechtigkeit, betonten die beiden Direktoren.
Text: dpa/ Redaktion: JN
Bildquelle:
- BR_Fernsehen: © Bayerischer Rundfunk