SWR-Intendant Peter Boudgoust hat seine zweijährige Amtszeit als ARD-Vorsitzender in einem Resümee als Phase der wichtigen medienpolitischen Kursbestimmung für die öffentlich-rechtliche Medienanstalt bezeichnet.
Die Jahre 2009 und 2010 seien von der Frage geprägt gewesen, was die ARD im Internet dürfe und was nicht, wie viel der öffentlich-rechtliche Rundfunk die Gesellschaft kosten dürfe und wo Einsparpotenziale bestünden, sagte Boudgoust am Mittwoch auf der ARD-Intendantentagung in Berlin. Auch die Definition des Senderprofils und dessen Stärkung sei für die ARD „von essenzieller Bedeutung“.
„Wir müssen weiterhin gesellschaftliche Debatten anstoßen, so wie wir das zum Beispiel mit dem Themenschwerpunkt zu Scientology gemacht haben“, formulierte Boudgoust Ziele für die Zukunft. Ebenso wichtig sei das breite Themenspektrum, das von der Wahlberichterstattung oder Themenwoche über den Eurovision Song Contest bis zur Fußball-Weltmeisterschaft reiche.
Im Fokus stehe dabei immer der Auftrag zu informieren, zu bilden und zu unterhalten. Fast jede zweite Minute im ARD-Programm sei der Information gewidmet, konstatierte Boudgoust. Auch sei der Politikanteil in den Nachrichtensendungen mit durchschnittlich 50 Prozent doppelt so hoch wie bei der kommerziellen Konkurrenz.
„Wir sind in der ARD auf dem richtigen Weg. Den müssen wir jetzt konsequent weiter gehen. Damit meine ich vor allem noch mehr Kooperationen, schnellere Entscheidungsstrukturen und eine weitere Profilschärfung. Das ist nicht nur in unserem Interesse, sondern vor allem im Interesse der Menschen, die uns finanzieren und für die wir Programme und Angebote machen“, bilanzierte der SWR-Intendant.
Auch die neue Haushaltsgebühr anstelle der bestehenden GEZ-Finanzierung wollte Boudgoust gewürdigt sehen. Für die Sicherung der Finanzierungsgrundlage des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hätten die Ministerpräsidenten mit dem Modell eine wesentliche Voraussetzung geschaffen. Komme die Reform, dann wäre dies „ein echter Fortschritt“, so Boudgoust, der gleichzeitig betonte, die Reform werde der ARD nicht mehr Geld in die Kassen spülen. [cg]
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