BLM-Forum zu Chancen und Zukunft des Bezahlfernsehens

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Für Bezahlfernsehen ist Deutschland ein schwerer Markt. Davon kann Sky ein Lied singen. Doch die Zeiten für die Anbieter von Pay-TV werden besser. Das zumindest glaubten die Teilnehmer eines Forums zum Thema in München.

Nach vielen schwierigen Jahren ist das Pay-TV in Deutschland im Kommen. Dies war die übereinstimmende Einschätzung aller Referenten und Podiumsteilnehmer beim Forum „Bezahlfernsehen – sein Wert, sein Preis“, das die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) am Donnerstag, dem 27. Januar in München veranstaltete.

Diese optimistische Einschätzung trafen die Teilnehmer sowohl für das klassische Pay-TV als auch die Bezahlangebote von Kabelnetzbetreibern, SES Astra und der Deutschen Telekom.  Wenig erstaunlich kamen die Teilnehmer zu dem Ergebnis, dass es dabei vor allem auf Abonnentenwachstum ankomme. Außerdem müsse das Image des Bezahlfernsehens branchenweit verbessert und neue Verbreitungswege genutzt werden, zum Beispiel Video on Demand auf TV-Gerät, PC und Tabletrechnern.
 
Die Titel der Referate waren demnach auch entsprechend: Nach dem Eingangsreferat von BLM-Chef Wolf-Dieter Ring („Bezahlfernsehen ist im Aufwind“) konstatierte Moderator Werner Lauff: „Fernsehen boomt, Bezahlfernsehen wächst und die IP-Welt schafft neue Chancen für Sky, die Kabelnetzbetreiber, HD+ und die Fernsehsender.“ Das sah der Vorstandsvorsitzende von Sky Deutschland, Brian Sullivan, genau so. Sky sei es gelungen, erstmals wieder deutliches Kundenwachstum zu erzielen.
 
Maßgeblich dafür seien neue Inhaltspakete, eine bessere Kundenbetreuung und das hochauflösende Fernsehen HDTV gewesen. Zwar sei Sky noch immer defizitär, aber nun gingen Marktbeobachter und Analysten davon aus, dass die kritische Phase überwunden sei. Mit neuen Angeboten wie Video on Demand in HDTV (DIGITAL FERNSEHEN berichtete) und Pay-Kanälen auf Tablet-PCs könne nun zusätzliches Wachstum erzielt werden, glaubt Sullivan.
 
Auch Telekom-Vorstandsmitglied Christian Illek glaubt an eine steigende Nachfrage nach dem IPTV-Angebot der Deutschen Telekom. Bis jetzt hätten sich über eine Million Kunden für das VDSL-Produkt entschieden, für das Jahr 2015 rechne man mit fünf Millionen Abonnenten. Sehr viele davon nutzten nicht nur die höhere Bandbreite, sondern auch die Benutzeroberfläche und das Angebot an TV-Sendern. Nun soll die Funktionalität von „Telekom Entertain“ in Richtung „Mediatheken“ erweitert werden. Die Telekom wolle jetzt auch Hybrid-Boxen einführen, die Satellitenempfang mit Entertain-Funktionen kombinieren.

Fernsehen und insbesondere Video on Demand über das Internet ist nach Auffassung von Maxdome-Chef Christoph Schneider ein relativ kleiner Markt. 31 Prozent der Deutschen hätten bereits Online-Videotheken genutzt, was noch lange kein „Siegeszug“ sei. Für Schneider ist der Durchbruch zu erwarten, wenn es gelingt, auf dem Fernseher lineare Sender mit nicht-linearen Inhalten zu verknüpfen. Für Maxdome sei das hybride Fernsehen daher ähnlich wichtig wie HDTV für Sky.
 
Der Vorstandsvorsitzende von HD Plus, Wilfried Urner, zeigte sich ein Jahr nach dem Start der Satellitenplattform hochzufrieden. Dies beziehe sich sowohl auf die kostenlose Testphase, in der HD Plus anderthalb Millionen Zugangskarten verkauft habe, als auch auf die nun anstehende kostenpflichtige Verlängerung. Konkrete Zahlen wollte Urner trotz seiner Zufriedenheit nicht nennen. Für dieses Jahr kündigte er weitere Sender für die Bezahlplattform an. Nach wie vor sei HD Plus mit Sky im Gespräch. Ziel sei es, beide Systeme kompatibel zu machen, um den Kunden nicht mehrere Boxen oder Smartcards zuzumuten. Auch HD Plus will sich in Richtung Video on Demand orientieren. Dafür soll ein hybrides Portal im Juli starten. Urner stellte in Aussicht, dass die aufgrund von Forderungen der Sender eingeführten Restriktionen zum Schutz der Werbeblöcke „möglicherweise etwas gelockert werden“, was Seven-Senses-Geschäftsführer Christoph Bellmer später bestätigte.
 
Kabel-Deutschland-Vorstandsmitglied Manuel Cubero gab in seinem Vortrag neue Nutzungszahlen bekannt: Kunden der „Basic-Pay-Pakete“ würden zur Hälfte die (neuen) entgeltpflichtigen und zur Hälfte die (etablierten) Free-TV-Sender sehen – was inhaltlich ein großer Erfolg für die Bezahl-Programme sei. Mit über einer Million Paket-Abonnenten trage Kabel Deutschland zum „großen Gesamterfolg“ des Bezahlfernsehens bei – die Zahl der Nutzer haben sich vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2010 verdoppelt. Insgesamt könne man nun von sechs Millionen Kunden ausgehen.
 
Bei der abschließenden Podiumsdiskussion kamen die Teilnehmer zum Schluss, dass das Thema Bezahlfernsehen noch mehr als bisher erklärt werden müsse, um die Vorteile aufzuzeigen. Das Wachstumspotential sei auf jeden Fall groß. Bezahlfernsehen werde zur „Erfolgsgeschichte“, so die Pay-TV-Anbieter. [mw]

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10 Kommentare im Forum
  1. AW: BLM-Forum zu Chancen und Zukunft des Bezahlfernsehens Von mir bekommt diese "Branche" maximal 20€. Ab 2013 nur noch 2€.
  2. AW: BLM-Forum zu Chancen und Zukunft des Bezahlfernsehens Pfeifen im Walde! Pay-TV-Anbieter glauben an den Erfolg von Pay-TV. Wäre ja auch schlimm wenns nicht so wäre.
  3. AW: BLM-Forum zu Chancen und Zukunft des Bezahlfernsehens Grausam wie sich die BLM bei Sky und Co anbiedert.
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