Der Chef der „Bild“-Zeitung, Kai Diekmann, hat die Berichterstattung seines Blattes über TV-Prominente verteidigt. Sein Blatt habe sich bei den Berichten über Ottfried Fischer oder Jörg Kachelmann nichts vorzuwerfen.
Diekmann sagte dem Branchendienst „Kress“ am Freitag, gute Reporter müssten sich bei der Recherche mit der ganzen Bandbreite an Informationen auseinandersetzen, „unabhängig davon, woher sie stammen“. Ein einstiger „Bild“-Reporter wurde vor Kurzem in erster Instanz wegen Nötigung des Schauspielers Ottfried Fischer verurteilt. Er hatte sich ein Video besorgt, das Fischer beim Sex mit Prostituierten zeigte. Diekmann sagte: „Das Urteil darf keinen Bestand haben, sonst wird es für alle Journalisten ausgesprochen schwierig“.
Der Schauspieler hatte laut Diekmann vor einigen Jahren selbst den Kontakt zu dem Boulevardblatt gesucht, weil er schon damals Probleme mit Prostituierten gehabt habe. „Bild“ berichtete daraufhin im Juni 2006 über seine Bordellbesuche. Diekmann dazu: „Diese Tatsache widerspricht seiner Aussage im Prozess, wonach er mit uns normalerweise nur zusammenarbeitet, wenn es um die Eigen-PR für seine TV-Auftritte geht.“ Auch bei der Berichterstattung über den ARD-Wettermoderator Jörg Kachelmann sieht sich der „Bild“-Chef bestätigt. Obwohl dessen Anwälte Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe angekündigt hatten, sei bei „Bild“ nie eine Klage eingegangen: „Bis jetzt hat noch keiner der lieben Journalistenkollegen nachgefragt, ob eine Klage eingegangen ist. Die gibt es nämlich gar nicht.“[mw]
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