ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz will den beurlaubten Informationsdirektor Elmar Oberhauser endgültig loswerden. Wrabetz strebt eine „gütliche Einigung“ an, die allerdings auch finanzielle Grenzen habe.
Wrabetz sagte in einem Interview mit der Tageszeitung „Österreich“(Sonntagsausgabe), er bedaure es, dass es im Streit mit Oberhauser so weit gekommen sei. Er habe aber Verantwortung für das größte Medienunternehmen Österreichs und für Tausende Mitarbeiter. „Da kann ich es nicht zulassen, dass ein Direktor wie Oberhauser eine öffentliche Diskussion provoziert, die dem Image des Unternehmens schaden kann“, so Wrabetz. Er strebe nach wie vor eine gütliche Einigung mit Oberhauser vor der Sitzung des ORF-Stiftungsrates am 11. November an. Der ORF-Chef gab aber zu bedenken: „Eine gütliche Einigung kennt Grenzen. Ich habe finanzielle Rahmenbedingungen, auf die ich achten muss.“
Wrabetz und Oberhauser hatten sich vor einigen Tagen endgültig zerstritten (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Nach einem Eklat hatte Wrabetz den Informationsdirektor beurlaubt. Beobachter gehen davon aus, dass Oberhauser mit einem hohen sechsstelligen Betrag abgefunden wird, und den ORF verlässt. In dem Interview mit der Tageszeitung sagte Wrabetz außerdem, er könne sich vorstellen, dass die Wahl einer neuen ORF-Geschäftsführung auf den März vorgezogen wird. Nach den Querelen beim ORF hatte es wiederholt auch Rücktrittsforderungen an Wrabetz gegeben. „Es gibt bereits einiges Wahlkampfgetöse. Da wäre eine Abkürzung des Wahlkampfs durch eine frühere Wahl der Geschäftführung sicher sinnvoll.“[mw]
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