Was bisher in den Medien lediglich spekuliert wurde, hat RTL nun offiziell bestätigt: Der im ARD-Vorabendprogramm gescheiterte Thomas Gottschalk wechselt zu dem Kölner Privatsender und wird als neues Mitglied der „Supertalent“-Jury neben Dieter Bohlen Platz nehmen.
Damit hatte sicher niemand gerechnet. Thomas Gottschalk, der in der Vergangenheit mehrfach seine Bedenken über das Programm von RTL geäußert hat und vor allem an „Supertalent“-Chefjuror Dieter Bohlen kaum ein gutes Haar gelassen hat, wechselt nun zum Kölner Privatsender. „Ich habe gemerkt, dass das Publikum mich auf der großen Showbühne sehen will – und genau die hat mir RTL angeboten.“, kommentierte Thomas Gottschalk, so RTL in einer offiziellen Mitteilung am Freitag. Besonders freue er sich auf die Zusammenarbeit mit Dieter Bohlen, „denn zwischen uns sind schon immer die Funken geflogen.“ Bohlen und Gottschalk hatten sich in der Vergangenheit mehrere TV-Gefechte geliefert, in denen beide verbal scharf gegen die Sendungen des jeweils Anderen geschossen hatten.
RTL-Unterhaltungschef Tom Sänger ist mit der neuen Jury-Besetzung, über die der Sender bisher beharrlich geschwiegen hatte, mehr als zufrieden: „Der Showgigant Thomas Gottschalk, der Poptitan Dieter Bohlen und Deutschlands erfolgreichste Showreihe: eine bessere Kombination ist in der TV-Unterhaltung nicht vorstellbar.“ Zudem kündigte RTL an die Show konzeptionell und dramaturgisch komplett neu aufstellen zu wollen. Nähere Details gab der Privatsender dazu aber noch nicht bekannt.
Für Thomas Gottschalk ist der Wechsel nach Köln sicherlich eine Wendung um 180 Grad, dennoch könnte das RTL-Format dem Entertainer genau das geben, was er zuletzt so vehement entbehren musste: Millionen Zuschauer vor den TV-Bildschirmen und damit regelmäßig gute Quoten. Während seiner Zeit bei der ZDF-Erfolgsshow „Wetten dass…?“ gelang es ihm nahezu immer, das Publikum zu begeistern. In der ARD war ihm dieses Glück nicht vergönnt.
Nach einem hervorragenden Start am 23. Januar verlor „Gottschalk Live“ kontinuierlich Zuschauer. Auch ein neues Konzept und ein neues Studio konnten an der beständig schlechten Quote nichts ändern. Im April gab die ARD schließlich bekannt, dass das Experiment mit Gottschalk im Vorabendprogramm gescheitert sei. Am 6. Juni lief die letzte Sendung des Formats.
[fm]
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