Ein gemischtes Doppel ermittelt künftig im „Tatort“ des Saarländischen Rundfunks (SR). Als neuen Kommissar hat der Sender den von der Insel Rügen stammenden Schauspieler Devid Striesow (38) engagiert. Damitbestätigte die ARD-Anstalt am Montag in Saarbrücken offiziell seit Wochen kursierende Gerüchte.
An Striesows Seite soll die Saarbrücker Schauspielerin Elisabeth Brück, Jahrgang 1972, in den Sonntagabend-Krimis der ARD agieren. Die beiden ersetzen das bisherige Ermittlerduo Maximilian Brückner und Gregor Weber, die am 22. Januar 2012 zum letzten Mal als Kommissare Franz Kappl und Stefan Deininger zu sehen sind.
Der Drehstart für den nächsten SR-„Tatort“ ist im Sommer kommenden Jahres geplant. Die Rollennamen der beiden Kommissare stehen noch nicht fest. Gemeinsam mit Striesow und Brück solle das Drehbuch entwickelt werden, sagte ein SR-Sprecher. Einzelheiten würden Mitte Februar bei einer Pressekonferenz in Berlin bekanntgegeben.
Striesow, der künftig den Kommissar spielt, ist seit 2005 in der ZDF-Krimireihe „Bella Block“ an der Seite von Hannelore Hoger als Ermittler Jan Martensen zu sehen. Er spielte zudem in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, etwa in „Die Fälscher“, und hat bereits mehrere Darstellerpreise gewonnen. Die Saarländerin Brück ist einem großen Publikum noch weitgehend unbekannt. Sie spielte in Filmen von Andy Bausch („Deepfrozen“) und Laura Schröder („Die Schatzritter“) mit und war 2007 bereits in einem SR-„Tatort“ mit Brückner und Weber in einer Gastrolle zu sehen.
Zum Vertragsabschluss mit Striesow und Brück erklärte SR-Intendant Thomas Kleist: „Ich bin sicher, dass es dem neuen Team hervorragend gelingen wird, den gewohnt spannenden Stoffen, die immer am Puls der Zeit spielen, Leben einzuhauchen und wir immer auch ein Stück Saarland in die Republik transportieren können“.
Striesow war von seinem Vorgänger Gregor Weber bereits Mitte November als potenzieller Nachfolgekandidat ins Spiel gebracht worden. Der „Tatort“-Darsteller, der seit 2001 den Saarbrücker Ermittler Stefan Deininger verkörpert, hatte nach seiner Ausmusterung Vorwürfe gegen den Saarländischen Rundfunk erhoben. Der tatsächliche Grund für die Kündigung von ihm und seinem Team-Kollegen Maximilian Brückner seien Differenzen gewesen, die schon seit Längerem zwischen dem Sender und den beiden Schauspielern bestanden hätten.
Der SR hatte in seiner offiziellen Begründung hingegen darauf verwiesen, dass die Geschichte der beiden ungleichen Ermittler aus dem Saarland „auserzählt ist“ (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). In Diskussionsforen im Internet war ferner angemerkt worden, der Saarländer Kommissar Franz Kappl werde mehr und mehr nur noch als Assistent des Bayern Stefan Deininger wahrgenommen. Dies sei nicht im Interesse des SR, der sein regionales Profil schärfen wolle. [Jörg Fischer/ar/dpa]
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