Wenn am Samstag (2. Juli) die 98. Tour de France beginnt, ist zum ersten mal seit 1992 kein deutsches Team im Rennfeld. Auch ARD und ZDF verabschieden sich mit einer vorerst letzten Live-Übertragung der Etappen vom Radsport.
Die diesjährige Tour präsentieren ARD und ZDF im täglichen Wechsel zwischen 16.15 und 17.30 Uhr live. Damit findet die Berichterstattung in einem kleineren Rahmen als bisher statt. Die Übertragungen werden kürzer, eine Live-Schaltung wird es erst zum Rennende geben und auch die Sendezeit für die jeweiligen Etappenregionen fällt kürzer aus, wie die Tageszeitung „Tagesspiegel“ (Donnerstagsausgabe) meldet. Dafür soll jedoch über die Bergankünfte umfangreicher berichtet werden. Im Fokus steht das Thema Doping, das für die Zuschauer kritisch begleitet und verständlich aufbereitet wird.
Vor allem für den Saarländischen Rundfunk, bei dem der Radsport seit den 1960er Jahren angesiedelt ist, hat das Ende der Tour erhebliche Folgen, wie das Blatt erfahren haben will. Demnach bleibe der Sender für die Sportart zuständig, auch seien keine Stellenkürzungen geplant. Jedoch würde es zu den ersten Aufgaben des neuen Intendant Thomas Kleist, der am morgigen Freitag sein Amt antritt, zählen, einen Ausgleich zu schaffen, damit der Sender nicht an Bedeutung verliere.
Bereits im Februar erklärten ARD und ZDF, dass sie einem neuen Vertrag des Senderverbunds European Broadcasting Union mit dem Rechteinhaber ASO über eine Live-Ausstrahlung nicht mehr beitreten werden. Den Rückzug begründeten die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten damit, dass das bedeutendste Radrennen der Welt bei den deutschen Fernsehzuschauern nur noch auf geringe Akzeptanz stoße, was lange Live-Sendestrecken nicht mehr rechtfertige. Zukünftig wird der Spartensender Euosport die Tour de France weiter übertragen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [frt]
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