Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident und Vorsitzende des ZDF-Verwaltungsrats, Kurt Beck (SPD), hat alle TV-Sender aufgefordert, ihre Shows auf den Prüfstand zu stellen. Das Risiko müsse auf ein verantwortbares Maß reduziert werden.
Beck sagte dem Hamburger Abendblatt (Montagsausgabe), die von Thomas Gottschalk moderierte ZDF-Sendung „Wetten, dass ..?“ sei „eine erfolgreiche Show, die auch mit körperlich weniger spektakulären Wetten ihre Einschaltquote erreicht“. Bei der ZDF-Show handle es sich um eine Familiensendung, bei der die Unterhaltung im Vordergrund stehe.
Beck sagte dem Blatt, die Frage bei solchen Sendungen sei: „Wo sind Grenzen, welches Risiko geht man besser nicht ein?“ Der SPD-Politiker ließ aber sein Blick über das ZDF hinausschweifen: Besonders für das Privatfernsehen gelte diese Frage. So sei die Sendung „Schlag den Raab“ auf Pro Sieben „sehr waghalsig“. „Nach einem Ereignis, wie es jetzt geschehen ist, muss alles auf den Prüfstand“, so Beck.
Trotzdem spricht Beck sich gegen eine Absetzung von „Wetten, dass..?“ aus. Dies wäre eine „überzogene Reaktion“. Über die generelle Frage, wie groß die Risiken in einer Unterhaltungsshow sein dürften, müsse der Sender „mit zeitlichem Abstand nüchtern und in aller Ruhe reden“. Am Freitag hatte ZDF-Intendant Markus Schächter seinen Bericht zum Unfall des Wettkandidaten abgeliefert (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Darin hatte er eine Überprüfung des Sendekonzepts von „Wetten, dass..?“ angekündigt. [mw]
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