Nach Peter Frankenfeld hat Regisseur Christoph Schlingensief als zweite Persönlichkeit in der Geschichte des Medienpreises „Bambi“ am Donnerstagabend posthum ein Goldenes Reh verliehen bekommen.
Die Laudatio im Rahmen der Gala in Potsdam, die auch in der ARD übertragen wurde, hielt Schauspieler Michael Mendl. Schlingensief habe „niemanden kalt gelassen“, sagte Mendl. Er würdigte den mit 49 Jahren an Krebs gestorbenen Regisseur als „unersetzlich“. Dass er in der Sparte Kultur ausgezeichnet werden solle, habe er vor seinem Tod gewusst und auch sein Erscheinen zur Preisverleihung angekündigt.
Weitere „Bambis“ gingen an die Schauspieler Hannah Herzsprung („Weissensee“) und „Florian David Fitz („Vincent will Meer“). Den Preis für die beste Fernsehserie erhielt die ARD-Serie „Um Himmels Willen“. Jungkicker Mesut Özil wurde am Abend gleich zweimal ausgezeichnet. Er erhielt die Auszeichnung für seine Verdienste um die Integration im deutschen Fußball und erhielt stellvertretend für die Nationalmannschaft den „Sonderpreis der Jury“.
Einen Überraschungs-Bambi gab es für „Sex and the City“-Star Sarah Jessica Parker, die im knappen Korsagenkleid erschien und sich wortreich über das „niedliche Geschöpf“ freute. In der Kategorie Sport durften die sehbehinderte Biathletin Verena Bentele und Europas Sprintkönigin Verena Sailer die goldene Trophäe entgegennehmen. Der Umweltpreis ging an Affenforscherin Jane Goodall.
Vor rund 800 geladenen Gästen in der Metropolis-Halle wurde auch der vorab vermeldete Charity-Bambi an Hollywoodstar Orlando Bloom („Fluch der Karibik“) für sein soziales Engagement als Unicef-Botschafter vergeben. Panikrocker Udo Lindenberg erhielt das Rehkitz als Würdigung für sein Lebenswerk. Den „Milleniums-Bambi“ nahm der frühere Außenminister Hans-Dietrich Genscher mit nach Hause. [ar]
Bildquelle:
- Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com