„Babylon“: Hollywood-Epos heute erstmals im Free-TV – mit einem großen Haken

Damien Chazelle („La La Land“) entfesselt in „Babylon – Rausch der Ekstase“ die Abgründe Hollywoods. Neujahr erstmals im Free-TV.

Regisseur Damien Chazelle hat sich in den 2010er-Jahren zu einem der gefeiertsten Regisseure Hollywoods entwickelt. Mit nur 32 Jahren gewann er den Oscar als bester Regisseur für seine Musical-Hommage „La La Land“. Chazelle wurde so zum jüngsten Preisträger in dieser Kategorie in der Geschichte der Preisverleihung. Schon zuvor hatte er mit seinem Musikdrama „Whiplash“ über die zerstörerische Beziehung zwischen einem Schlagzeuger und seinem tyrannischen Lehrmeister für Aufsehen gesorgt.

2018, zwei Jahre nach „La La Land“, folgte „Aufbruch zum Mond“ mit Ryan Gosling als Neil Armstrong, in dem Chazelle die erste Mondlandung rekonstruierte. Einen Kurzfilm und eine Serie später kam dann der Bruch: „Babylon – Rausch der Ekstase“. Ein überbordendes, atemloses, lautes Hollywood-Epos, mit großem Aufwand und ausgestellter Virtuosität inszeniert. Und doch scheiterte der Film krachend. Von einigen Anhängern inzwischen kultisch verehrt, heimste „Babylon“ zum Start eher durchwachsene Kritiken ein und wurde zum Flop an den Kinokassen. Die Einspielergebnisse hinkten den Erwartungen weit hinterher. Dabei kann man so oder so kaum behaupten, der Film würde sich nicht einiges vornehmen.

Die wilden und dunklen Seiten Hollywoods

Stars wie Brad Pitt und Margot Robbie stolpern durch die turbulenten Jahre der amerikanischen Filmindustrie, in denen der Stummfilm vom Tonfilm abgelöst wird. Während die Kreativen versuchen, mit den neuen technischen Möglichkeiten und Herausforderungen umzugehen, werden rauschende, eskalierende Partys gefeiert. „Babylon“ schwelgt im Exzess und will die Euphorie, aber auch die Abgründe der Filmindustrie aufdecken. Eine Abrechnung mit den Konflikten der Branche und zugleich eine Feier des Mediums, die sich in einem finalen Ritt durch die Kinogeschichte gleich noch selbst darin verewigt. Die Unterwelt von Los Angeles inszeniert Damien Chazelle als grauenerregenden Moloch und als Freakshow.

Ob das Unterfangen künstlerisch geglückt oder mit großen Gesten gescheitert ist, davon kann man sich an Neujahr im Fernsehprogramm überzeugen. Bei RTLZwei feiert „Babylon – Rausch der Ekstase“ am 1. Januar 2025 um 20.15 Uhr seine Free-TV-Premiere. Und hier lauert der Haken: Wie das Internetportal Schnittberichte meldete, zeigt der Sender nur eine zensierte Version des ab 16 Jahren freigegebenen Films. Ein Blick in das TV-Programm und auf die dortigen Laufzeitangaben bestätigt, dass mehrere Minuten geschnitten wurden. Welche Szenen des durchaus freizügigen und brutalen Hollywood-Epos‘ konkret entfernt wurden, ist aktuell noch nicht bekannt.

Hier kann man „Babylon“ unzensiert sehen

Wer „Babylon“ ungeschnitten sehen möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Einerseits ist der Film auf DVD, Blu-ray und UHD Blu-ray erhältlich. Darüber hinaus kann man die vollständige FSK-16-Version digital als Video-on-Demand auf den üblichen Plattformen erwerben. Wer ein Netflix-Abo besitzt, kann den Film dort im Programm streamen.

Den deutschen Trailer zu „Babylon“ findet man hier:

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