Der Gründer des Finanzdienstleisters AWD, Carsten Maschmeyer, wehrt sich gegen die Ausstrahlung einer Dokumentation über seine Geschäftspraktiken. Über seinen Anwalt versucht er die Ausstrahlung der Sendung am Mittwoch zu verhindern.
Wie die „Süddeutsche Zeitung“ am Dienstag berichtete, versucht Maschmeyers Rechtsanwalt Mathias Prinz mit einem gut 80-seitigen Schreiben an die Intendanten der ARD-Anstalten, die Ausstrahlung noch in letzter Sekunde zu verhindern. Die ARD-Dokumentation „Der Drückerkönig und die Politik“ zeichnet ein wenig schmeichelhaftes Bild der Geschäftspraktiken von Maschmeyer. So werden ihm besonders gute Kontakte zu Ministern und Verantwortlichen aus der Zeit der rot-grünen Bundesregierung von Gerhard Schröder nachgesagt.
In dieser Zeit wurde das System der privaten Vorsorge vorangetrieben. Dies ist auch ein Geschäftsfeld des AWD. Aber auch zu anderen Politikern aus Niedersachsen pflegt Maschmeyer Kontakte. Erst kürzlich war Bundespräsident Wulff in die Schlagzeilen geraten, weil er auf dem Anwesen von Maschmeyer auf Mallorca seinen Urlaub verbracht hatte.
Der Vorgang, einzelne ARD-Anstalten unter Druck zu setzen, um die Ausstrahlung eines Film im Ersten zu verhindern, ist neu. Daher ist auch die Empörung im Senderverbund groß. Der Film wird laut ARD-Programmplanung an diesem Mittwoch um 21.45 Uhr im Ersten gezeigt werden. [mw]
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