Nach mittlerweile vier Jahren auf den deutschen Bildschirmen ist die Luft bei „Anna und die Liebe“ raus. Immer weniger Zuschauer entschieden sich zuletzt, die Telenovela täglich zu verfolgen. Sat.1 zieht daher den Schlussstrich und setzt die Serie zum 30. Januar ab.
Mit den ersten beiden Staffeln hatte die Daily noch beste Einschaltquoten für den Privatsender einholen können. Seit Staffel drei befand sie sich jedoch trotz der zwischenzeitlichen Rückkehr von Hauptdarstellerin Jeanette Biedermann auf Talfahrt. Von anfänglich über 14 Prozent in Staffel eins purzelte der Marktanteil auf aktuell gerade einmal 8,5 Prozent im der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen.
Sat.1 hat aus diesem Sinkflug nun seine Konsequenzen gezogen: „Wir verabschieden uns von unserer Telenovela ‚Anna und die Liebe‘, die leider trotz des großartigen Einsatzes von Redaktion und Produktion und zahlreichen Optimierungsmaßnahmen nicht mehr den nötigen Zuschauerzuspruch erhält“, bestätigte Sat.1-Geschäftsführer Joachim Kosack am Montag das Aus zum 29. Januar und dankte „dem gesamten Team und natürlich den wunderbaren Schauspielern“.
Für die Drehbuchautoren unter der Leitung von Sven Miehe, der früher für „GZSZ“ tätig war, ist nun Eile geboten: sie müssen die Liebesgeschichte um Luca (Manuel Cortez) und Nina (Maria Wedig) so schnell wie möglich zu einem Abschluss bringen. Bisher zeigte Sat.1 69 von bereits über 100 produzierten Episoden in seinem Vorabendprogramm um 18.30 Uhr. Die verbleibenden Folgen sollen ab dem 30. Januar nahtlos auf dem Schwestersender Sixx zur Ausstrahlung kommen und dort bis zum 13. April laufen.
Im Zuge der Einstellung von „Anna und die Liebe“ legt Sat.1 auch am restlichen Vorabendprogramm Hand an. Das bislang um 18.00 Uhr ausgestrahlte „Sat.1 Magazin“ wird nach Angaben von Senderchef Kosack komplett überarbeitet und erst im Frühjahr wieder auf den Bildschirm zurückkehren. Auf dem 18-Uhr-Sendeplatz läuft ab dem 30. Januar die halbstündige Reality-Reihe „Alarm!“. Ab 18.30 Uhr werden zunächst „Niedrig und Kuhnt“-Folgen vom Vorabend wiederholt, ehe ab 5. März Anwalt Lenßen auf den Bildschirm zurückkehrt (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Danach bleibt es bei den Doppelfolgen von „K11 – Kommissare im Einsatz“.
Für die verantwortliche Produktionfirma, die ProSiebenSat.1-Tochter Producers At Work, ist die Einstellung von „Anna und die Liebe“ ein herber Schlag. Sie verliert damit eines ihrer zentralen Projekte. Die Fortsetzung des vor kurzem ausgestrahlten Comeback-Pilotfilms zur Krimiserie „Wolffs Revier“ („Wolff – Zurück im Revier“), der ebenfalls von Producers At Work realisiert wurde, ist aufgrund schwacher Quoten derzeit auch noch ungesichert. [fm]
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