Einen Tag nach dem Ende der Europameisterschaft wagt nach der ARD, die bereits am Donnerstag ihre letzte Übertragung beendete, nun auch das Zweite ein Resümee von von der Berichterstattung. Wie zu erwarten, fällt die Einschätzung durchweg positiv aus.
Langweilige Übertragungen vom Usedomer Strand, profillose Kommentatoren, stockende Internetstreams, Mogelei bei der Live-Berichterstattung – die Urteile von Presse und Zuschauern über die Übertragung eines großen Sportevents waren selten so negativ, wie bei der Fußball-Europameisterschaft 2012. Bei den übertragenden Sendeanstalten ist man dennoch hochzufrieden. Nachdem bereits am Freitag (29. Juni) die ARD eine positive Bilanz von der eigenen Berichterstattung gezogen hatte (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete), fällt diese nun auch beim ZDF überaus erfreulich aus. Wie das Zweite in einer Pressemeldung vom heutigen Montag mitteilte, wertet Chefredakteur Peter Frey das Abschneiden des Senders bei den Übertragungen als vollen Erfolg.
Neben den hohen Einschaltquoten bei allen Turnierspielen zeigte sich der Sender besonders erfreut von der Atmosphäre am Usedomer Strand. „Viele tausend Gäste in Heringsdorf und Millionen von Fernsehzuschauern haben die Atmosphäre an der Ostsee genossen.“, so Frey. ZDF Sportchef Dieter Gruschwitz merkte an: „Mit der Insel Usedom als Präsentationsort seiner EM-Sendungen hat das ZDF unter geografischen, politischen und historischen Aspekten die richtige Wahl getroffen.“ Besonders die Zuschauerzahlen zu den umstrittenen Vor- und Nachberichten seien Beweis dafür, dass das Programm von den Zuschauern voll und ganz angenommen wurde. Zusätzlich betonte das ZDF das Interesse an den Livestreams im Internet. So seien an Übertragungstagen durchschnittlich 1,36 Millionen Visits erzielt worden.
Zu den vielfach geäußerten Kritikpunkten an den Übertragungen von der Ostseeinsel äußerte sich der Sender allerdings nicht noch einmal. In den vergangenen Wochen hatte nicht zuletzt das Moderatorenduo Katrin Müller-Hohenstein und Oliver Kahn die Berichterstattung verteidigt. Zum Unmut über die mehrfache Ausstrahlung aufgezeichneter Bilder seitens des Weltbildlieferanten UEFA hatte ZDF-Sportchef Gruschwitz nach dem Ende des Turniers Stellung bezogen und Gespräche angekündigt. [ps]
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