Die TV-Nachrichten der großen deutschen Sender haben sich im September am intensivsten mit der innenpolitischen Debatte über die Atompolitik beschäftigt. Aber auch Thilo Sarrazin sicherte sich einen großen Anteil in der Berichterstattung.
Die Nachrichtensendungen „Tagesschau“, „heute“, „RTL aktuell“ und die „Sat 1 Nachrichten“ berichteten im September zusammen knapp zwei Stunden über die deutsche Atompolitik, geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Infomonitor des Instituts IFEM für das Internetportal „Politik-Digital“ hervor. Die Themen Hartz IV und die Sarrazin-Debatte folgten im September bei den Nachrichten-Topthemen auf den Plätzen 2 und 3 noch vor dem Bahnprojekt Stuttgart 21 und Krankenversicherung und Gesundheitsreform.
In den Nachrichtensendungen „RTL aktuell“ und „Sat 1 Nachrichten“platzierten sich im September wieder mehrere Themen aus den BereichenKriminalität und Human Interest unter den Top Ten, so der Infomonitor.Zu den beliebten Themen der Privatsender-Nachrichten zählten demnach derAmoklauf in Lörrach, der vermisste zehnjährige Mirco, der Prozess gegenWetterexperte Kachelmann und die Rettungsaktion für die chilenischeBergleute.
Bei den öffentlich-rechtlichen Nachrichten habe der Politikanteilteilweise über 20 Prozentpunkte über dem des Monats August gelegen, hießes weiter. Die „Tagesschau“ wies im September einen Politikanteil von56 Prozent (entspricht neun Minuten pro Ausgabe) auf, „heute“ kam auf48 Prozent (zehn Minuten). Bei den „Tagesthemen“ machten Politikthemen48 Prozent (zwölf Minuten) aus, beim „heute-journal“ 50 Prozent (13Minuten). „RTL aktuell“ brachte es dagegen nur auf 24 Prozent (fünfMinuten), die „Sat 1 Nachrichten“ auf 33 Prozent (vier Minuten).
In der Liste der 20 am häufigsten in den Fernsehnachrichten präsentenPolitiker belegte Thilo Sarrazin den dritten Platz. Sarrazin habe man -obwohl er im strengen Sinn kein Politiker mehr ist – dennoch in dieserStatistik berücksichtigt, weil er eine Hauptfigur in einem derwichtigsten Topthemen der letzten Monate war, begründeten dieStatistiker. Angeführt wurde die Liste erneut von Bundeskanzlerin AngelaMerkel und SPD-Chef Sigmar Gabriel (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [cg]
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