Viele Fußballer nutzen Schmerzmittel im Profi- wie im Amateurbereich. Die ARD-Dokumentation „Hau rein die Pille“ berichtet über diesen Medikamentenmissbrauch.
„Was ich in den letzten 14 Jahren mitbekommen habe – Ibuprofen wird wie Smarties gegessen“, sagte Neven Subotic, Bundesligaspieler vom 1. FC Union Berlin in der ARD-Dokumentation „Hau rein die Pille“. Der in Kooperation mit dem Recherchezentrum „Correctiv“ entstandene Film wird am heutigen Dienstag um 22.45 Uhr ausgestrahlt.
„Von den Vereinen gibt es da auch nach meinem Wissen keine große Aufklärungsarbeit, weil sie eben auch unter Druck stehen, den Spieler so schnell wie möglich fit zu kriegen», sagt Subotic. Der Fußballprofi spricht von einem System, das „einfach eine Weitergabe von Druck“ sei: „Der gibt’s auf den Nächsten, auf den Nächsten und den Nächsten. Und am Ende hat der den meisten Druck, der am meisten zu verlieren hat.“
Schmerzmittel zu nehmen, ist im Sport nicht untersagt und steht nicht auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur. Dabei erfüllen die Mittel zwei Kriterien, die für eine Aufnahme in die Liste sprechen. „Die Kriterien Leistungssteigerung und Gesundheitsgefährdung sind erfüllt“, urteilte Hans Geyer, Biochemiker im Doping-Analyselabor in Köln. „Nach meiner Auffassung widerspricht es auch der Ethik des Sports, wenn man nur mit Schmerzmittel Sport treiben kann.“
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