ARD und ZDF haben sich gegen die Kritik des Deutschen Leichtathletik-Verbandes DLV gewehrt. Die Verhandlungen über die Live-Übertragung der WM aus Südkorea sei an überzogenen Geldforderungen gescheitert.
Die beiden öffentlich-rechtlichen Anstalten wollen auch in Zukunft live über Leichtathletik-Weltmeisterschaften berichten. Voraussetzung dafür sei aber der Erwerb der Übertragungsrechte zu „marktgerechten Preisen“ teilten die ARD-Intendantin Monika Piel (ARD) und ZDF-Intendant Markus Schächter (ZDF) in einem offenen Brief mit. Die Senderverantwortlichen reagierten damit auf einen offenen Brief des DLV, der den Verzicht auf die Übertragung der Leichtathletik-WM kritisierte (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Nach Angaben der beiden Sender akzeptierte der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) nicht die Angebote für die Titelkämpfe 2011 und 2013. „Wie derzeit deutlich wird, ist die Ablehnung des Angebots aus Sicht des Marktes nicht nachvollziehbar. Uns ist bekannt, dass auch andere Interessenten die preislichen Forderungen von IAAF und IEC nicht erfüllen können“, heißt es in dem Schreiben der Intendanten.
Die beiden Sender hätten der IAAF ein „offensichtlich unübertroffenes“ Angebot gemacht. Deshalb lehnten ARD und ZDF es ab, die Verantwortung für das Scheitern der Verhandlungen zu übernehmen. Die Sender seien aber weiterhin zu Gesprächen mit den Verantwortlichen des DLV bereit.
ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz sagte, sein Sender wolle gern die WM übertragen, allerdings nicht zu jedem Preis. Der erste Schritt müsse nun von der IAAF oder deren Rechtevermarktungsagentur IEC kommen. Diese hatte das Scheitern eines Vertrages damit begründet, dass ARD und ZDF „weniger als ein Drittel“ dessen zahlen wollten, was sie die letzte Weltmeisterschaft gekostet hatte. [mw]
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