Die Flut der Polit-Talkshows im Ersten findet auch innerhalb der ARD immer weniger Rückhalt. Jetzt sollen Konsequenzen folgen.
In einem vertraulichen Papier für die Programmklausur der Intendanten vor zwei Wochen hat Programmdirektor Volker Herres eine Reduzierung der Talks von fünf auf vier vorgeschlagen, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe.
Herres will zunächst eine Bilanz der bisherigen Erfahrungen mit den fast täglichen Plauderrunden ziehen – dann sollen die Intendanten entscheiden. Dort gilt der Herres-Vorschlag als mehrheitsfähig; konfliktbehaftet ist allerdings die Frage, welche Sendung weichen soll.
Günther Jauch ist dem „Spiegel“ zufolge wohl ungefährdet, auch wenn die letzten Talk-Einsätze des 56-Jährigen in der Schaltkonferenz der ARD-Chefredakteure Teilnehmern zufolge auf ein eher gemischtes Echo gestoßen sind, insbesondere die Sendung mit Jörg Kachelmann und dessen Ehefrau.
Im Kreis der Chefredakteure wird unterdessen schon diskutiert, ob nicht auch drei Plauderrunden pro Woche im Ersten ausreichen würden. Dieses Modell hat allerdings nur eine Chance, wenn sowohl NDR („Anne Will“, „Beckmann“, „Günther Jauch“) als auch WDR („Hart aber fair“, „Menschen bei Maischberger“) auf jeweils ein Format verzichten. [fp]
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