Der derzeitige ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust kämpft für einen neuen Jugendsender. Boudgoust will das Thema auch bei der am heutigen Montag stattfindenden Intendantentagung der ARD in Berlin zur Sprache bringen.
Boudgoust plädiert, zu den ohnehin schon von der TV-Konkurrenz schräg beäugten digitalen Sendern der ARD, zusätzlich für einen neuen Jugendsender. Den „Stuttgarter Nachrichten“ sagte er: „Wir brauchen einen Jugendkanal, damit wir noch gezielter als bisher nach dem Kinderkanal die jungen Menschen erreichen.“ Deshalb wolle er zum Thema eines neuen ARD-Jugendsenders „das Gespräch mit den Aufsichtsgremien und der Medienpolitik suchen, um zu erörtern, was umsetzbar ist“, so der ARD-Vorsitzende gegenüber dem Blatt.
Auch über die Kosten hat sich Boudgoust schon Gedanken gemacht. So rechnet er mit einem „höheren zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr.“ Um Geld zu sparen favorisiert er die Zusammenarbeit mit dem ZDF, wie schon beim Kinderkanal praktiziert.
Ein weiterer Sender dürfte die private Konkurrenz nicht gerade begeistern. Schon beim Kinderkanal gab es Proteste von Anbietern privater Kinder- und Trickfilmkanäle, die wegen der werbefreien Konkurrenz um ihre Einnahmen bangten. Auch bei dem letzten Senderstart der Öffentlich-Rechtlichen, ZDF Neo, gab es Protest von den Privatsendern, da ZDF Neo sich mit seinen Programminhalten speziell an jüngere Zuschauer wende und somit den Sendern von Pro Sieben Sat 1 oder der RTL-Gruppe Zuschauer wegschnappe. [mw]
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