„Es ist zwar schade, aber die Zeiten von ‚Dallas‘, ‚Golden Girls‘ oder ‚Miami Vice‘ sind vorbei“. Mit diesen Worten hat ein ARD-Vertreter die deutsche Erstausstrahlung der Steven-Spielberg-Serie „Taras Welten“ zu nächtlicher Stunde verteidigt.
Der verantwortliche Leiter des Bereichs Programmplanung und Presse bei der ARD-Tochter Degeto, Jürgen Knoop, erklärte am Mittwochnachmittag auf Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN, für US-Serien stehe im Ersten Programm der ARD aktuell kein anderer Sendeplatz als das nächtliche Programmfenster um 2.05 Uhr zur Verfügung. Das gelte bedauerlicherweise für Wiederholungen ebenso wie für TV-Premieren.
Knoop räumte ein, dass der Sendetermin im konkreten Fall der von Kritikern und Zuschauern gleichermaßen gefeierten Produktion über eine Frau mit multiplen Persönlichkeiten besonders unglücklich sei. „Sicherlich hat die Serie einen besseren Sendeplatz verdient und den wird sie wahrscheinlich auch bekommen“. Neben einer Zweitverwertung auf Eins Festival sei beispielsweise auch der Einsatz beim Kultursender Arte denkbar. Eine konkrete Planung gebe es aber nicht, so Knoop.
Dem in Medien vereinzelt erhobenen Vorwurf, dass die ARD mit Gebührengeldern attraktives Serienmaterial einkaufe, um es dann wirtschaftlich ungünstig in der Nacht zu versenden, trat Knoop entgegen. „United States of Tara“, so der Originaltitel, sei im Rahmen eines Output-Deals im Paket mit zahlreichen Spielfilmen erworben worden. Man habe die Serie nicht gezielt, sondern eher als Beigabe eingekauft.
Die ARD zeigt ab dem 3. März insgesamt 24 Episoden der nach einer Vorlage der Oscar®-gekrönten Drehbuchautorin Diablo Cody („Juno“) realisierten Serie. Die Produktion des US-Bezahlsenders Showtime wird in Doppelfolgen um 2.05 Uhr und 2.35 Uhr ausgestrahlt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]
Bildquelle:
- Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com