Die ARD hat vehement Vorwürfe bestritten, sie habe um der Quote willen trotz widriger Platzverhältnisse auf die Austragung des DFB-Pokalspiels zwischen Holstein Kiel und Borussia Dortmund am Dienstagabend gepocht.
Die Partie war um 20.30 Uhr auf dem gefrorenen Boden im Holstein-Stadion angepfiffen und live vom TV-Sender übertragen worden. „Unser Einfluss ist null Komma null“, erklärte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky am Mittwoch auf Anfrage. „Der Schiedsrichter stimmt sich nicht mit uns ab, und das völlig zu Recht“.
BVB-Trainer Jürgen Klopp hatte nach dem klaren 4:0-Sieg seiner Mannschaft, den 5,79 Millionen Fußballfans im Ersten verfolgten, mit der Aussage „Man spielt auch nicht Eishockey auf Rasen“ und dem Verweis auf die damit verbundene Verletzungsgefahr für die Spieler eine Diskussion angestoßen.
Immer wieder gibt es in diesem Zusammenhang auch Vermutungen, nach denen TV-Sender Druck auf die Veranstalter von Sportereignissen ausüben, die im Fernsehen gezeigt werden. „Das ist eine große Mär. Wir entscheiden nicht, ob irgendwelche Sportveranstaltungen stattfinden“, argumentierte Balkausky. Umgekehrt dürfte allerdings der drohenden Ausfall von TV-Einnahmen durchaus einen Einfluss auf entsprechende Entscheidungen der Veranstalter nehmen.
Der ARD-Sportkoordinator verwies darauf, dass für eventuelle Ausfälle Ersatzprogramme bereit gehalten würden. Bei einer Absage des Kieler Spiels hätte die ARD einen Film gezeigt. Laut Balkausky fallen derzeit wegen der kalten Temperaturen auch Spiele in der 3. Liga aus, die in der ARD-„Sportschau“ am Samstag gezeigt werden sollen. [ar/dpa]
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