Die ARD hat auf mediale Vorwürfe der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) reagiert und einen kritischen Bericht über die aktuelle Doping-Affäre um den Erfurter Mediziner Andreas Franke im Rahmen der „Sportschau“ verteidigt.
Man habe sich sehr gewundert, dass die DESG-Sportler sowie DESG-Präsident Gerd Heinze den Sender aufgrund der Berichterstattung attackiert hätten, sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky am Dienstag auf Anfrage dem Sport-Informations-Dienst. Die Berichterstattung in der „Sportschau“, welche auch konkret Namen von Sportlern nannte, die sich angeblich von Andreas Franke mit Blutbestrahlung behandeln ließen, sei korrekt und auch geboten gewesen, betonte Balkausky.
Die Eisschnellläufer hatten der ARD in einem offenen Brief unerträgliche Vorverurteilung vorgeworfen und dafür eine angemessene Entschuldigung gefordert (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). In der Berichterstattung sei der Eindruck erweckt worden, dass UV-Bestrahlung von Blut eine Form des Blutdopings darstelle, weshalb der Bericht fahrlässig und bewusste Irreführung gewesen sei. Besonders die Nennung eines betroffenen Teammitglieds verstoße dabei gegen die guten Sitten der journalistischen Berichterstattung.
Balkusky bemängelte umgekehrt, dass der DESG vor der Veröffentlichung des Protestschreibens keinen Kontakt mit der ARD aufgenommen habe. DESG-Präsident Heinze betonte, dass man trotz der aufgetretenen Unstimmigkeiten weiterhin an einer guten Kooperation mit der ARD interessiert sei und Meinungsverschiedenheiten sachlich ausdiskutiert werden sollten.
Die ARD prüft zudem rechliche Schritte gegen einen Mann aus dem Umfeld der fünfmaligen Olympiasiegerin Claudia Pechstein, welcher ARD-Journalisten vor dem Eisschnelllauf-Weltcup im Hamar am Wochenende beleidigt und bedroht haben soll. Während eines Interviews mit Bundestrainer Stephan Gneupel seien die Journalisten verbal lautstark attackiert worden.
Dies lasse man sich nicht bieten und die ARD prüfe ein mögliches juristisches Vorgehen, erklärte Balkausky. Auch Heinze kritisierte den Vorfall und betonte, dass ein solches Verhalten nicht den Vorstellungen des Verbandes entspreche, Meinungsverschiedenheiten beizulegen. [sv]
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