ARD und ZDF haben sich frühzeitig die Free-TV-Übertragungsrechte für die Fußball-Europameisterschaft 2016 gesichert. Eine entsprechende Einigung mit der UEFA gaben die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten am Mittwochnachmittag bekannt. Was sich die öffentlich-rechtlichen Sender ihren Coup kosten lassen, wurde nicht publik gemacht.
Noch müssen allerdings die zuständigen öffentlich-rechtlichen Gremien der Vereinbarung zwischen der gemeinsamen Sportrechteagentur SportA von ARD und ZDF und der ausrichtenden Union of European Football Associations (UEFA) zustimmen. Bei der 2016 in Frankreich ausgetragenen Fußball-Europameisterschaft erhöht sich die Zahl der teilnehmenden Nationalmannschaften erstmals von 16 auf 24. Damit geht eine Steigerung der ausgetragenen Partien von 31 auf 51 einher.
Aufgrund der neuen Regelung und der Einführung einer Achtelfinal-Runde kann die deutschen National-Elf bis zu sieben Spiele bestreiten. Bisher waren es maximal sechs. ARD und ZDF sichern sich im Zuge des Abkommens die Rechte, sämtliche Spiele der EM 2016 live zu übertragen und zudem zeitversetzt zu berichten. Die Rechte umfassen auch auch die Berichterstattung im Hörfunk. Über die finanzielle Größenordnung der Vereinbarung machten die Sender zunächst keine Angaben.
„Der Zuschlag ist eine Bestätigung unserer Sportkompetenz“, beschied ARD-Sportrechteintendant Ulrich Wilhelm in einer am Mittwochnachmittag veröffentlichten Mitteilung. Mit der Übertragung der EM komme die ARD ihrem öffentlich-rechtlichen Auftrag nach und sorge für ein „Fußballfest mit enormer Integrationskraft“.
Der scheidende ZDF-Intendant Markus Schächter freute sich ebenfalls über die Einigung. „Das ZDF ist damit im Bereich von Fußball-Europameisterschaften mittelfristig glänzend aufgestellt“, erklärte Schächter, dessen Sender zuletzt bereits dem privaten Konkurrenten Sat.1 die Übertragungsrechte für die UEFA Champions League ab der Saison 2012/13 abspenstig gemacht hatte. Die Mainzer Sendeanstalt werde damit auch 2016 ihre „Innovationskraft bei Sportübertragungen“ unter Beweis stellen.
„Wir werden alles daran setzen, ein wahres Fußballfest auf die heimischen
Bildschirme zu bringen“, schloss sich die WDR-Intendantin und ARD-Vorsitzende Monika Piel dem Hohelied auf die Qualität der eigenen Berichterstattung an. Die Rechtevergabe sei ein Beweis für das „hohe Ansehen, das die Sportberichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks genießt“.
Die beiden öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten begleitend auch die diesjährige Fußball-EM in der Ukraine und Polen umfassend. Zur Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen, welche im vergangenen Jahr bei ARD und ZDF zu sehen war, durften sich beide Sendeanstalten regelmäßig über Zuschauerrekorde freuen. [rh/ar]
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