Mainz – Das Erste und das ZDF waren im vergangenen Jahr die führenden Informationsanbieter im deutschen Fernsehen.
Dies geht aus der jährlichen Programmanalyse des Kölner Instituts IFEM im Auftrag der ARD/ZDF-Medienkommission hervor, die in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Media Perspektiven“ veröffentlicht wurde. Demnach sind Informationssendungen mit 43 (ARD) bzw. 48 Prozent (ZDF) der Gesamtsendezeit die umfangreichste Programmsparte bei den beiden öffentlich-rechtlichen Hauptprogrammen. Damit unterscheidet sich das Angebot von ARD und ZDF – wie auch in den letzten Jahren – sehr deutlich von dem der Privatsender, die auf Informationsanteile von 22 bis 27 Prozent kommen.
Weiter geht aus der IFEM-Analyse hervor, dass unter den Privatsendern nicht mehr RTL, sondern ProSieben das größte Informationsangebot besitzt. Dabei handelt es sich allerdings überwiegend um „weichere“ Informationssendungen zu den Themen Lifestyle, Ratgeber und Kochen.
Bei einer genaueren Themenanalyse ergibt sich außerdem, dass die politische Berichterstattung nach wie vor fast ausschließlich von ARD und ZDF geleistet wird: Für das Informationsangebot aller fünf untersuchten Sender in der Zeit zwischen 17.00 und 1.00 Uhr gilt: 86 Prozent aller politischen Themen stammen allein von den beiden öffentlich-rechtlichen Hauptprogrammen, wobei die Nachrichten noch nicht berücksichtigt sind. Die restlichen 14 Prozent stammen aus den drei großen privaten Programmen.
Die entsprechende Analyse für die Hauptnachrichtensendungen zeigt: „Tagesschau“ und „heute“ berichten am häufigsten (66 Prozent bzw. 60 Prozent) über Themen aus Politik, Wirtschaft und Zeitgeschichte. Bei den Nachrichten der Privatsender liegt dieser Anteil mit 33 bis 39 Prozent deutlich darunter. Umgekehrt fällt die Relation bei den Berichten über Boulevardthemen aus: „RTL Aktuell“, „18:30“ und die „ProSieben Nachrichten“ widmen den Meldungen aus den Bereichen Human Interest, Prominenz, Kriminalität und Unfälle 24 bis 36 Prozent ihrer Sendezeit. Bei „Tageschau“ und „heute“ machen solche Themen lediglich vier bis fünf Prozent aus. [fp]
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